Fußball

Hartbergs erstes 0:0 machte Wunder perfekt! Bekenntnis zu Ilzer trotz Austrias Desaster

Eine Stadt, ein Team, ein Ziel. Dieses Transparent hing auf der Tribüne hinter dem Tor im Hartberger Stadion.  Das Ziel wurdeerreicht. Das erste 0:0 von Hartberg in zwei Jahren Bundesliga machte das steirische Wunder und zugleich das Desaster der Austria perfekt: Hartberg erstmals in der Klubgeschichte auf einem Europacupplatz, Violett hingegen nur auf Platz sieben. Als die Austrianer schwer enttäuscht in der Kabine sassen, tanzten Hartbergs Spieler mit der jubelnden Präsidentin Brigitte Annerl und Trainer Markus Schopp in blauen Trikot mit der Aufschrift „Hartberg welcomes Europe“ auf dem Rasen. Irgendwo eine verkehrte  Fußballwelt. Aber Hartberg ist der verdiente Sieger des Play-off-Finales, war die bessere Mannschaft, geriet eigentlich nie in Gefahr, den 3:2-Vorsprung aus dem Hinspiel in der Generali Arena zu verlieren. Für Trainer Markus Schopp ein „gewaltiger, unglaublicher Moment, die Mannschaft hat großartiges geleistet“. Auch er. Kein anderer als er hat den Titel „Trainer des Jahres“ verdient. Zum zweiten Mal hintereinander. Donnerstag führt er das entscheidende Gespräch mit Klubchef Erich Korherr. So wie Schopp im Triumph redete, sieht alles nach der dritten Saison von ihm in Hartberg aus. Das Fazit von Präsidentin Annerl (Bild oben) nach der Traumsaison: „Wir haben viermal unser Ziel übertroffen!“ Dass dies Donnerstag Abend groß in Graz gefeiert wird, bedeutet eine kleine „Watschen“ für den steirischen Rivalen Sturm.

Der Austria fehlte es nicht am Engagement. Das kann man allen 14 eingesetzten Spielern nicht absprechen.. Aber ihnen fehlte völlig die Durchschlagskraft, die Qualität, Chancen gegen die kompakte Hartberger Abwehr herauszuspielen, für Gefahr zu sorgen. Im Finish kam es zu vielen Standardsituationen, auch daraus konnte die Austria keinen Nutzen ziehen. Den ersten gefährlichen Schuss gab es durch den eingewechselten Bright Edomwonyi erst nach 90 Minuten. Aber schon zuvor hatte es Rajko Rep am Fuß, Hartberg in Führung zu schießen. Er scheiterte an Patrick Pentz.

Ein bittere Abend für Ilzer bei seinem Ex.Klub in Hartberg, er war einer der ersten Gratulanten bei Annerl: „Hartberg hat eine großartige Saison gespielt, war die bessere und cleverere Mannschaft, hat alles wegverteidigt!“ Er machte seiner Mannschaft keinen Vorwurf. Der kam aus dem Wiener Sky-Studio an ihm durch Alfred Tatar: „Ich habe das Gefühl, dass die Austrianer verlernt haben, Fußball zu spielen!“ Falsch lag er damit sicher nicht. Den Grund dafür sah er möglicherweise in der Person des Trainers, der die Mannschaft möglicherweise falsch eingeschätzt und mit seinen Ideen daher überfordert habe. Der Konter von Austrias Sportvorstand  Peter Stöger im Interview aus Hartberg: „Das ist die Meinung eures Philosophen aus dem Studio, den ich sehr schätze, aber der auch nicht immer Recht hat!“

Stöger glaubte, die Austria könne auch mit dem vorhandenen Personal anders spielen und dominanter auftreten: „Wir müssen daraus die richtigen Schlüsse ziehen“. Mit dem Trainer, der wie er versicherte, auch nächste Saison Ilzer heißen wird. Stögers vage Hoffnung hieß sogar, dass sich das wiederholen könnte, was bei seiner letzten Saison als Trainer bei Austria 2012/13 passierte: „Wir wurden Meister obwohl wir in der Saison auch nicht für den Europacup qualifiziert waren!“  Er nannte auch den Klub aus dem Westen Wiens, also den Erzrivalen Rapid, als Beispiel: „Die waren vergangene Saison auch auf Platz sieben und haben sich in dieser ganz anders präsentiert!“ Aber in Hütteldorf wurde doch zumindest teilweise das Spieler-Personal ausgewechselt.

 

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