Mit Oliver Glasner schaffte Vfl Wolfsburg vor drei Jahren die Qualifikation für die Champions League, ehe er zu Eintracht Frankfurt wechselte. Jetzt lässt ein anderer österreichischen Trainer, Ralph Hasenhüttl, den VW-Werksklub, mitten in der Krisenstimmung um den Geldgeber, von der Champions League träumen: Acht Spiele ohne Niederlage, zuletzt Sonntag das dramatische 4:3 (1:2) gegen Mainz nach dreimaligem Rückstand, brachten Wolfsburg vorbei an Borussia Dortmund auf Rang fünf hinter Bayern, Eintracht Frankfurt, Meister Leverkusen und RB Leipzig. Rang fünf bedeutet in Qualifikation für die Königsklasse. Dazu erreichte Wolfsburg letzten Mittwoch das Viertelfinale im Pokal.
Hasenhüttls „entscheidender“ Schachzug bei den letzten zwei Siegen in seinen 24 Spielen bei Wolfsburg war ein Tausch. Der seines Landsmanns Patrick Wimmer gegen den dänischen Teamstürmer Jonas Wind. Beim 3:0 im Pokal gegen Hoffenheim passierte dies nach 68 Minuten. Danach erzielte Wind das 2:0 und bereitete den dritten Treffer vor. Viele erwartete ihn deshalb Sonntag in der Startelf. Hasenhüttl ließ ihn jedoch erneut auf der Bank, ließ Wimmer in der Startelf. Der musste zur Pause beim 1:2-Rückstand in der Kabine bleiben, Wind kam. Das schien diesmal lange nicht zu wirken. Denn bis zur 84. Minute führte Mainz mit Österreichs Teamverteidiger Philipp Mwene 3:2. Dann erzielte Wind den Ausgleich, in der vierten Minute der Nachspielzeit als „Draufgabe“ per Kopf das Siegestor. Riesenjubel bei den Siegern und den 20.000 Zuschauern in der Volkswagen-Arena. „Es spricht für die Qualität einer Mannschaft, wenn Game-Changer von der Bank kommen!“, freute sich Hasenhüttl, der im wahrsten Sinne des Wortes für frischen Wind sorgte. Das Kompliment des 57 jährigen Grazers für seine Spieler: „Sie sind seriös, reif und konzentriert. Das ist unsere Erfolgsformel!“
Der andere steirische Trainer in der Bundesliga, Chris Ilzer, wartet noch auf seinen zweiten Sieg. Der gelang auch daheim gegen Freiburg nicht. Hoffenheim geriet nach 67 Minuten in Rückstand, glich sieben Minuten später durch das von Bayer München umworbene Offensivtalent Tom Bischof aus. Alexander Prass spielte als Linksverteidiger bei Hoffenheim durch, Philipp Lienhart in Freiburgs Abwehrzentrum. Michael Gregoritsch wurde eine Minute nach dem Führungstor ausgetauscht. Als Antwort auf zuletzt drei Niederlagen reaktivierte Ilzer im Mittelfeld den Ex-Salzburger Diadie Samassekou. Der war bis Sommer an den spanischen Klub Cadiz veerliehen, spielte in dieser Saison bisher nur sieben Mintuen.
Foto: VfL Wolfsburg.