Fußball

Heimvorteil? Gegen Bosnien droht ein gefühltes Auswärtsspiel

32.000 Karten waren Dienstag für Österreichs zweites Heimspiel in der Nations League gegen Bosnien verkauft. Beim 1:0 gegen Nordirland waren am 12.Oktober nur 22.300 Zuschauer gekommen. Aber Guido Burgstaller und Alessandro Schöpf könnte am 15. November im Wiener Happel-Stadion etwas ähnliches drohen wie letzten Dienstag beim 2:0-Sieg mit Schalke gegen Galatasaray Istanbul  in der Champions League: Daheim ein gefühltes Heimspiel. Für das 18.000 Galatasaray-Fans  in Gelsenkirchen sorgten. Durch einen Höllenlarm, der sich durch Burgstallers schnelles Tor nicht legte. Erst der  zweite Treffer Schalkes zog den Anhängern des türkischen Meisters in der  zweiten Hälfte sozusagen den Lärmstecker raus. Unter den 18.000 waren garantiert tausende deutsch Staatsbürger mit türkischen Wurzeln.

Ein Szenario, das sich in Wien wiederholen könnte. ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold nicht ausschließt, auch nicht zu verhindern ist. Wie viele Karten von den 32.000 an Fans des bosnischen Teams, das sich in Wien schon mit einem Unentschieden den Gruppensieg und Aufstieg in der Nations League sichern kann, gingen? Sicher mehr als die 3000 offiziellen, die Bosniens Verband aus Wien vom ÖFB für den Gästesektor im dritten Rang des Sektors F bekam. Bei allen Vorverkaufsstellen gibt´s Hinweise, dass sich Bosnier nach Möglichkeit Karten in den Sektoren A und F kaufen sollen. Ob sie sich an diese Empfehlung halten, das kann keiner prophezeien. Unbedingt zu erwarten ist es nicht.

Die Hoffnungen bei den Bosniern sind groß. Teamchef Robert Prosinecki kommt  mit seiner ersten Kapelle, also in Bestbesetzung, nach Wien. In seinem 24 Mann-Kader spielt nur der dritte Tormann in der bosnischen Liga, alle andere sind Legionäre aus 13 Ländern. Aus Italien, Deutschland, England, Spanien, Frankreich, Belgien, Russland, Tschechien, der Türkei, Serbien, Kroatien, Dänemark und Südkorea. An der Spitze Kapitän und Torjäger Edin Dzeko (im Bild oben gegen Leipzig-Legionär Stefan Ilsanker) von AS Roma und Juventus-Mittelfeldstar Miralem Pjanic.   Ds alles wird nicht nur in Österreich lebende Bosnier anlocken, sondern auch einige aus den Nachbarländern. Damit muss Franco Fodas Team zurechtkommen.

Das beste Mittel, um für die Heim-Atmosphäre mit dem zwölften Mann auf der Tribüne statt für ein gefühltes Auswärtsspiel  zu sorgen? Am besten ein schnelles Tor wie von Burgstaller für Schalke gegen Galatasaray. Aber leider gibt´s im Fußball selten ein Wunschkonzert. Sollte Michael Gregoritsch auch Samstag bei Augsburg in Hoffenheim wegen einer Halsbwirbelverletzung ausfallen, stünden vier Stürmer auf Fodas Abrufliste: Routinier Marc Janko, Lukas Hinterseer, Andreas Weimann, derzeit mit Bristol auf Rang zwölf unter 24 Klubs in Englands Championship und fünffacher Torschütze bei 14 Einsätzen sowie Deni Alar.

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