Mitten in einem Fortbidungslehrgang für Trainer, den Israels Sportchef aus Österreich, Willi Ruttensteiner, mit drei Landsleuten, nämlich Teamchef Andi Herzog, Tormanntrainer Klaus Lindenberger und Mentalcoach Markus Rogan in Haifa abhielten, kam die Nachricht aus der UEFA-Zentrale in Nyon am Genfer See über Israels Los im Play-off um ein EM-Ticket. Die Zufriedenheit von Ruttensteiner und Herzog über die Veranstaltung mit 350 Teilnehmern war größer als die über die Neuigkeiten aus der Schweiz: Israel wurde aus dem Trio mit Bulgarien und Rumänien in den Topf C gelost, muss am 26.März in Schottland gewinnen, um dann im Finale auf den Sieger aus Norwegen gegen Serbien zu treffen. Wieder auswärts, entweder in Oslo oder in Belgrad. Das heißt: Israels erstes Ticket für eine EM-Endrunde gibt´s nur über zwei Auswärtssiege. In der Qualifikation gelang nur ein Auswärtssieg in Lettland, setzte es aber Niederlagen in Warschau, Laibach, Wien und Skopje. Gegen Schottland hatte Herzog schon seine Erfahrungen mit Irael im Herbst 2018 in der Nations League gemacht,
Am 11.Oktober 2018 schlug Israel in Haifa Schottland nach einem 0:1-Rückstand noch 2:1. Ein Monat später führte Israel im Hampden-Park von Glasgow 25 Minuten lang, bis zur 34., ehe drei Tore von Celtic Glasgows Mittelfeldspieler James Forrest das Match total umdrehten. Torjäger Erhan Zahavi brachte Israel eien Viertelstunde vor Schluss nochmals heran, aber zum Ausgleich reichte es nicht mehr: „Die Chancen waren aber da“, erinnert sich Herzog. So wurde Schottland Gruppensieger, woraufeine schwache Qualifikation folgte, die mit einem 0:3 in Astana gegen Kasachstan begann. Die anderen Ergebnisse: Chancenlos gegen Belgien (0:3, 0:4), kein Punkt gegen Russland (1:2, 0:4), Siege nur gegen Zypern (zweimal 2:1), San Marino (2:0, 6:0), zuletzt daheim gegen Kasachstan 3;1 nach 0:1- Rückstand gewonnen. Teamchef Alex McLeish musste bereits nach zwei Partien Steve Clarke weichen. Der war zuvor Trainer in Schottland bei Kilmarnock, in England bei Aston Villa, Reading und West Bromwich, Co-Trainer beim FC Liverpool, als dort der jetzige Leicester-Trainer Brendan Rodgers Chef war. Viel besser ging es mit Clarke auch nicht. Beim letzten Sieg stand nur ein Legionär aus Englands Premier League, Mittelfeldspieler John McGinn von Aston Villa, in der Startelf.
Kann sich Israel Hoffnungen machen? „Nur, wenn wir offensiv besser spielen als bei den letzten Niederlagen gegen Polen und Nordmazedonien“, meinte Herzog, „wir werden mehr Zeit zur Vorbereitung haben als zuletzt, sicher alles reinhauen. Wenn es keine personellen Ausfälle gibt, wir komplett spielen, dann kann schon etwas gelingen!“ Vielleicht ein Finale um das EM-Ticket in Norwegen mit dem Salzburg-Aspekt: Ex-Salzburg-Torjäger Munas Dabbur bei Israel gegen seinen Nachfolger bei Österreichs Meister, Erling Haaland.
