Fußball

Herzogs Hoffnung am Geburtstag: „Rapid läßt Möglichkeiten zu!“

89.000 Zuschauer kamen bisher zu Rapids sieben Heimspielen in den nationalen und internationalen Bewerben ins Allianz-Stadion. Die beste Kulisse gab´s in der Qualifikation zur Champions League gegen Sparta Prag mit 19.500. In der Bundesliga gibt´s den bisher besten Besuch am Samstag gegen Admira Wacker. Nicht unbedingt ein Reißer, wenn der Vierte den Neunten trifft, aber da gibt´s das erste Trainerduell zwischen Didi Kühbauer und Andi Herzog. Ob es daran lag, dass bis Freitag 15.400 Karten verkauft waren? Rapid hat auch 1100 freiwillige Feuerwehren eingeladen. Gibt´s keinen grün-weißen Sieg, dann brennt in Hütteldorf  fünf Tage vor dem Start in die Europa League gegen Genk der Hut. Aber daran denkt niemand. Schon mehr an süße Zeiten. Denn auf den Spielerhosen steht ab sofort der Name Wiener Zucker, seit fünf Jahren ein Werbepartner Rapids. Genk spielt in Belgiens Eerste Klasse A Sonntag daheim gegen St. Gilloise, Gruppenfavorit West Ham gastiert Samstag in der Premier League bei Ralph Hasenhüttls FC Southampton.

Die Bundesliga ist der Bewerb, in dem Rapid bisher unter seinen Möglichkeiten blieb. Das gestand  Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic, der am letzten Tag der Transferzeit um 23 Uhr einen Anruf von einem Sportchef eines mexikanischen Erstligisten mit einem Angebot für einen Rapid-Spieler erhielt. Für welchen, verriet er nicht.  Dass Rapid in den sechs Runden unnötig sechs liegen ließ, weiß auch Kühbauer. Dafür sucht er keine Ausreden. Er und Herzog stehen in Rapids Jahrhundertelf, gehörten zu jenem österreichischen Nationalteam, dem als bisher letztes 1997 die Qualifikation zur Weltmeisterschaft gelang. Schon aus aktiven Zeiten schätzen sich beide, das hat sich nicht geändert: „Der Herzerl ist immer bodenständig geblieben, das taugt mir“, versicherte Kühbauer. Nur Samstag wünschte er ihm nichts wirklich Gutes. Rapid braucht drei Punkte.

Ob Taxiarchis Fountas, der  Freitag erstmals nach der Rückkehr von Griechenlands Nationalteam, in dem er in den zwei Qualifikationsspielen gegen Kosovo (1:1) und Schweden (2:1) nur beim Unentschieden in den letzten zehn Minuten spielte, erstmals trainierte, zur Startelf gehört, ist eine der zwei offenen Fragen. Die andere, ob Richard Strebinger, der von der medizinischen Abteilung nach seiner Schulterverletzung grünes Licht bekam, im Tor beginnt. Das hängt davon ab, wie er sich fühlt. Die Entscheidung liegt mehr bei Tormanntrainer Jürgen Macho als bei Kühbauer. Ex-Admiraner Emanuel Aiwu wird wie Thierno Ballo auf der Bank beginnen, scheint aber näher einem Einsatz sein als die Chelsea-Leihgabe. Ballo bekam die Nummer zehn von Yusuf Demir, die früher sowohl Kühbauer als auch Herzog als Rapid-Spieler trugen. Kühbauer versicherte nichts damit zu tun zu haben, welcher Spieler welche Rückennummer bekommt.  Herzog wünschte sich zu seinem 53. Geburstag am Freitag unter anderem eine Admira, die in Hütteldorf mutig auftritt: „Rapid hat zwar eine gute Mannschaft, aber auch einige, die immer Möglichkeiten zulässt. Die müssen wir kaltschnäuzig nützen!“ Sein Ziel ist mindestens ein Punkt. Das wäre ein schönes nachträgliches Geburtstags-Geschenk.

Rapid ist aber nach neun Siegen hintereinander in den direkten Duellen (sechs davon daheim) gegen die Südstädter der logische Favorit. So wie Tabellenführer  Red Bull Salzburg im Westderby bei WSG Tirol Favorit. Obwohl Österreichs Meister seine letzte Niederlage in der Bundesliga am 21. April am Innsbrucker Tivoli bezog, damals 2:3 verlor. Der bisher einzige Tiroler Sieg über Salzburg. Wäre eine Überraschung, wenn nach sechs Runden ohne Tiroler Sieg (fünf Unentschieden, eine Niederlage) der erste volle Erfolg dieser Saison gegen Salzburg gelingt. Salzburg ist unter seinem neuen Trainer Martin Jaissle noch unbesiegt, blieb zum vierten Mal in den ersten sechs Runden ohne Punkteverlust, kann Samstag erstmals seit zehn Jahren den siebenten Sieg in den ersten sieben Runden feiern. Zlatko Junuzovic fällt mit einer Fersenprellung aus. Die Frage, die sich Jaissle drei Tage vor dem Start in die Champions League beim FC Sevilla stellt: Soll er Karim Adeyemi und Brendon Aaronson, die nach der Rückkehr von ihren Nationalteams erst Freitag wieder in Salzburg trainierten, von Beginn an bringen oder lieber für Dienstag schonen?

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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