Dienstag Abend machte der LASK den ersten Schritt aus dem Ausweichquartier in Pasching zurück nach Linz. Im Zentrum wurde auf der Landstraße der Hypo-LASK-Korner in Anwesenheit einiger Spieler wie Thomas Goiginger (Bild oben) eröffnet. Folgt Donnerstag Abend in Prag gegen Slavia der erste Schritt in Richtung Viertelfinale der Conference League? Dagegen spricht, dass Mittwoch mit Sascha Horvath und Marko Raguz zwei wichtige Spieler nicht im Autobus Richtung Prag saßen. Horvath erkrankte so wie Andreas Gruber kurzfristig, Raguz ist wieder einmal leicht verletzt. Das passiert beim Torjäger zu oft und auch schon zu lang.
Slavia Prag ist die der regierende tschechische Meister und Tabellenführer, steht zu 6o Prozent im Besitz eines chinesischen Energiekonzerns. Das Achtelfinale in der Conference League ist nicht das, was den Vorstellungen der Chefetage entspricht. Das Scheitern in der Qualifikation zur Champions League gegen Ferencvaros Budapest, als dort Peter Stöger der Trainer war, galt als Misserfolg. Ebenso das in den Play offs zur Europa League gegen Legia Warschau. Rang zwei in der Gruppe hinter Feyenoord war der letzte „Ausgang“, in den Play offs zum Achtelfinale eliminierte Slavia Fenerbahce Istanbul, gewann zweimal 3:2. Beim Retourspiel in Prag machte der 21 jährige Nigerianer Yira Sor mit zwei Toren auf sich aufmerksam.
Mit dem routinierten Rumänen Nicolae Stanciu verlor Slavia vor kurzem einen, der in 112 Spielen auf 26 Tore und 28 Assists gekommen war. Für vier Millionen Euro Ablösde wechselte er nach China zu Wuhan Three Towns. Letzten Sonntag trafen beim 2:0 im Prag-Derby gegen Sparta der Tscheche Ondrej Lingr und der Slowake Ivan Schranz. Der Däne Mads Madsen, letzten Sommer für eine Million Ablöse vom LASK zu Slavia gewechselt, kam wie so oft nicht zum Einsatz. Das Sinobo-Stadium war ausverkauft, mit 19.000 fanatischen Fans muss auch der LASK rechnen. Servus TV überträgt live. Irgendwie komisch, dass die Linzer Österreichs letzte Hoffnung, im Viertelfinales eines europäischen Bewerbs vertreten zu sein, sind, aber in der Bundesliga nicht die Meistergruppe schafften. In den Gruppenspielen waren sie mit 16 Punkten aus sechs Spielen (fünf Siege, ein Unentschieden) die erfolgreichste aller 32 Mannschaften (Slavia Prag schaffte nur acht Punkte), aber HJK Helsinki, Maccabi Tel Aviv und Alashkert aus Armenien waren kein wahrer Prüfstein. Slavia Prag wird mindestens eine Klasse besser sein. Die Schwächen der Linzer sah man auch letzten Sonntag beim 0:1 in Wolfsberg: Zu wenig Effizienz, mitunter Aussetzer in der Abwehr wie beim einzigen Treffer. Wird sich das innerhalb von vier Tagen ändern? Eher nicht, weil sich das wie ein roter Faden durch die ganze Saison zieht.
Auch sechs österreichische Legionäre sind im Achtelfinale der Conference League im Einsatz: Ex-LASK-Kapitän Gernot Trauner mit Feyenoord in Belgrad gegen Partizan, Teamtorhüter Heinz Lindnermit dem FC Basel bei Olympique Marseille, Adrian Grbic mit Rapid-Bezwinger Vitesse Arnheim gegen AS Roma, die Ex-Rapidler Stefan Schwab und Thomas Murg mit PAOK Saloniki gegen Gent sowie Philipp Mwene mit PSV Eindhoven gegen FC Kopenhagen. Für Murg ist es die Erinnerung an das 1:2 mit Rapid gegen Gent in der Qualifikation zur Champions League im August 2020.
Ex-LASK-Trainer Oliver Glasner kann bereits mit dem Viertelfinale in der Europa League rechnen. Durch das 2:1 (1:1) mit Eintracht Frankfurt im andalusischen Hexenkessel beim Hinspiel des Achtelfinales gegen Betis Sevilla, bei dem der Kolumbianer Rafael Borre einen Elfmeter vergab. Martin Hinteregger ließ als Abwehrchef nichts anbrennen.