Auch beim Urlaub in Griechenland lässt der Fußball Adi Hütter nicht los. Die Nachricht,auch von der Vereinigung der deutschen Profifußballer zum Trainer des Jahres gewählt worden zu sein, freute den Vorarlberger.Vor allem der klare Vorsprung. Er erhielt 41,8 Prozent der Stimmen, der zweitplatzierte Florian Kohfeldt von Werder Bremen 15,8. Zuvor hatten Hütter bereits die Leser von „Bild“ zum Trainer der Saison gekürt. Dass er und Eintracht Frankfurt nächste Saison nicht mehr auf seinen serbischen Torjäger Luka Jovic den Aufsteiger der Saison, zählen können, überraschte Hütter nicht. Das erfuhr er von Jovic selbst vergangene Woche bei der China-Tour: „Da hat er mir erzählt, dass die Sache mit Real Madrid gelaufen ist, sich für alles bedankt und sehr nett verabschiedet!“
Nach 27 Toren in 48 Pflichtspielen war der Jovic-Weg zur großen Karriere sozusagen vorgezeichnet. Hütter ist stolz, ihn dabei unterstützt zu haben: „Seine Qualitäten sind mir gleich in den erste Trainings aufgefallen, als ich nach Frankfurt kam. Dass es Real Madrid wurde,ist halt etwas besonderes.“ Frankfurt machte das beste Geschäft der Klubgeschichte: Vor zwei Jahren brachte der Wechsel des inzwischen auf Leihbasis zurückgeholten Tormanns Kevin Trapp zu Paris St.Germain mit 9,5 Millionen die bisher höchste Ablöse, jetzt zahlte Real Madrid für Jovic 60 Millionen Euro, muss nochmals fünf drauflegen, wenn nächste Saison mit Jovic der Triumph in der Champions League gelingt. Frankfurt zog im April um fünf Millionen Euro die Option auf den Kauf der Benfica-Leihgabe Jovic, muss aber 30 Prozent der Ablöse (vorerst 18 Millionen an Benfica nach Lissabon überweisen. Trotzdem ein Supergeschäft. Bleibt es bei den 60 Millionen Ablöse, war jedes Jovic-Tor 2,22 Millionen wert. Macht Frankfurt mit Jovic einen Gewinn von 37 Millionen. Daraus könnte man schließen, dass genug Geld vorhanden sein müsste, um Martin Hinteregger von Augsburg fix zu kaufen. Das wäre auch ohne Jovic-Wechsel möglich gewesen. Nur will Sportchef Fredi Bobic die geschmalzenen Augsburg-Forderungen nicht erfüllen.
Jovic erhielt einen Vertrag bis 2025, kassiert pro Saison zehn Millionen. Bis Vertragsende kommt er auf 60. Jovic soll gemeinsam mit dem Belgier Eden Hazard für Real wieder erfolgreichere Zeiten ermöglichen. Der Chelsea-Star kostet fast das Doppelte von Jovic, 113 Millionen. Ob sich diese Investitionen mit dem Financial Fair Play der UEFA vertragen werden? Für Österreichs Unter 21 ergibt sich mit dem Jovic-Wechsel eine neue, noch größere Herausforderung: Sie trifft gegen Serbien in ihrem ersten Endrundenspiel bei der Europameisterchaft am 17.Juni in Triest auf einen 60 Millionen-Stürmer, auf einen neuen Real Madrid-Star. Man kann es auch so sehen, dass dies für Philipp Lienhart, Kevin Danso, Stefan Posch oder wer auch immer auf den 21jährigen Jovic treffen wird, eine große Chance bedeutet, sich zu profilieren, einen Namen zu machen.