Fußball

Jetzt fühlt sich Florian Kainz in Bremen angekommen !

Zwei der drei Österreicher von Werder Bremen, wie gewohnt, wenn er fit ist, Zlatko Junuzovic und erstmals auch Florian Grillitsch, gehörten gegen Finnland zu Österreichs Teamkader.  Der dritte kämpfte in Bremen weiter darum, Werders Trainer Alex Nouri im Training so zu überzeugen, dass er zu seinem ersten Bundeligaeinsatz von Beginn an kommt. Dass dies in acht Monaten nicht passierte, war bei seinem 3,5 Millionen-Wechsel von Rapid in die deutsche Bundesliga  nicht nur für den 24jährigen Steirer unvorstellbar. Selbst als Sportchef Frank Baumann einen Monat nach ihm noch direkt von Olympia in Rio de Janeiro den deutschen „Silberheld“ Serge Gnabry von Arsenal holte. Da dachte noch jeder, eigentlich müßte für beide Platz sein. Doch die Trainer sahen es anders. Drei Runden lang Viktor Skripnik, danach Nouri. Nur zur Erinnerung: Als er im August 2014 von Sturm Graz zu Rapid wechselte, traf er bereits bei seinem Debüt zum 1:1 gegen Admira in der Südstadt, spielte gleich so, als wäre er immer schon da gewesen,

Sieben Einsätze als Joker über 67 Minuten! Das ist eine mickrige Saisonbilanz für einen, der so viel kann wie Kainz. Der nicht nur auf die Position an der linken Flanke fixiert ist. Er kann es auch über rechts oder im Zentrum  hinter der Sturmspitze. Aber Nouri wusste immer andere Varianten. Egal ob mit  Vierer- oder Fünfermittelfeld. Oft auch mit Spielern, die er zuvor zwei Saisonen lang der zweiten Mannschaft  schon betreut hatte. Manch anderer, der schon länger beim Klub ist, blieb offenbar deshalb erste Wahl, auch wenn  seinen besten, attraktivsten Szenen wenig bis nichts herauskam.

„Schön langsam habe ich mich an alles gewöhnt“,  sagt Kainz aber gelassen. Und Baumann zeigt sich überzeugt, dass „Florian bald zu einem ganz wichtigen Spieler bei uns wird“.  Zwei Minuten haben da einiges zum Positiven  verändert. An dem Österreicher-Samstag beim 3:0 gegen RB Leipzig genügten die Kainz für sein erstes Tor in der Bundesliga, zuvor hatten bereits Junuzovic und Grillitsch getroffen. Damit  kam Kainz auch größer als zuvor  in allen Medien vor, stieg sein Selbstvertrauen. Jetzt fühlt er sich gut und in Bremen angekommen. Weiß aber zugleich, dass noch einiges folgen muss.  Werders Kampf gegen den Relegationsplatz geht weiter. Fortssetzung Samstag in Freiburg.

Ans Aufgaben dachte Kainz nie. Selbst im Herbst, als er mitunter nur auf der Tribüne sass: „Ich habe immer weiter gemacht“. Er ließ seinen Ärger nicht zum Selbstmitleid werden. Gab weiter Gas. Ist jetzt überzeugt, dass er sich  in den Monaten gesteigert hat. vor allem in körperlicher Hinsicht. Ein Klubwechsel ist  kein Thema, er will nicht weg aus Bremen. Auch Baumann denkt keine Sekunde dran, das Kapitel  Kainz nach einer Saison wieder zu beenden.  Wie er dies schon im Winter bei einem anderen Ex-Rapidler (Thanos Petsos) mit dem Ausleihen nach London zu Fulham tat. Ohne dass der Grieche dort sein großes Glück bisher fand.

Spielt Kainz bei Werder Bremen konstant von Beginn, dann könnte er einmal Junuzovic zum Nationalteam begleiten. Aber das ist noch Zukunftsmusik. Jetzt heißt es einmal, sich in der Bundesliga zu etablieren. Fakt ist, dass ihm bei Rapid viele nachweinen, Grün-Weiß einen wie ihn derzeit schwer vermisst. Die Talfahrt  seines früheren Klubs ist Kainz nicht egal. Er sieht sich auch in Bremen manches Rapid-Spiel an: „Und mitunter tut mir das direkt weh“, gab er zu.  Manchmal  doppeltes Leid in Grün-Weiß.

 

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