Fußball

„Supererfolg“ nur bei Gregoritsch

Das neue Unter 21-Team, dem man noch nicht allzu viel zugetraut hatte, überraschte angenehm bei seinem ersten Auftreten im spanischen Murcia, mit einem 1:0 (1:0) gegen Holland durch ein frühes Tor des Austrianers Marko Kvasina nach dem 1:1 gegen Australien. Teamchef Werner Gregoritsch wertete dies sogar als „Supererfolg“. Die U19 enttäuschte hingegen in Tschechien mit dem verpassten EM-Ticket und vor allem, wie sie sich im letzten Match in Uherske Hradiste, dem 0:3 (0:1) gegen Tschechien, präsentierte. Statt Platz eins, der fünf Tage zuvor  nach dem 3:0 gegen Schottland zum Start noch möglich schien, nur der enttäuschende dritte.  Rapids Max Wöber gab ehrlich zu: „Wir waren nicht gut, wir waren schlecht!“

Davon konnte in Spanien keine Rede sein. Da sah Gregoritsch einen bedingungslosen Willen, ein Kollektiv, das einen Sieg der Mentalität über die Qualität möglich gemacht habe. Zum neuen Kapitän bestimmt er Real Madrid-Legionär Philipp Lienhart und gab ihm auch eine neue Rolle, in der er ebenfalls zu überzeugen wusste: Er kann es nicht nur im Abwehrzentrum, sondern auch als Sechser im zentralen Mittelfeld. Dass dort auch die Salzburger Konrad Laimer und Xaver Schlager  zu Eckpfeilern des neuen Teams wachsen können, wusste man.  Aber es gab andere, die noch nicht so im Blickpunkt stehen und auf sich aufmerksam machten: Der Hoffenheim-Amateur aus der Steiermark, Stefan Posch im Abwehrzentrum, Austrias Verteidigertalent Petar Gluhakovic sowie Rami Tekir aus dem Lieferinger Talenteschuppen. Als Nummer eins im Tor  hat Austrias Osman Hadzikic die Nase vorn. Schon allein, weil er regelmäßig in der Bundesliga zum Einsatz kommt. Ernst wird es mit dem Kampf um die erste EM-Qualifikation im Juni mit dem Pflicht-Heimsieg gegen Gibraltar, wirklich los geht es im Oktober auswärts gegen  Russland und Armenien, einen Monat später daheim gegen Serbien. Aus der U19 hat Gregoritsch auch den einen oder anderen in seinen Überlegungen, sicher aber  Wöber,  dem er bereits sagte: „Wenn du in drei Jahren nicht in der Nationalmannschaft spielst, dann bist nur Du schuld.“

Montag in Uherske Hradiste war Wöber bei der zweiten Niederlage in drei Partien der einzige zentrale Mittelfeldspieler in einem offensiven 4-1-3-2, mit dem der Sieg gelingen sollte. Aber schon nach zwei Minuten stand es nach dem  ersten Eckball der Tschechen durch ein unglückliches Eigentor des Rapidler Paul Sahanek 0:1. Ein vom tschechischen Tormann entfernter  Kopfballkracher Wöbers war nach der Pause die letzte Chance zum Umschwung: „Wie bei der Niederlage gegen Ungarn haben wir uns selbst wieder in Schwierigkeiten gebracht“, ärgerte sich Zsak. Dass einige nicht den bedingungslosen Willen zum Sieg hatten, den Gregoritsch in der U21 bemerkte, sprach Zsak nicht offen aus, aber man merkte es. In Sachen Kollektiv und Disziplin war zu viel Luft nach oben. Die Tschechen spielen aggressiver und körperbetonter, bekamen nur zwei gelbe Karten. Die Verlierer  hingegen vier und dazu noch eine rote, nach der die letzten zwei Tore fielen.

Einen Tag nach der U19 Frust auch zwei Jahre jünger bei der U 17 von Hermann Stadler: Mit dem 1:2 gegen die Ukraine in Bad Waltersdorf Platz zwei und die  EM-Fahrkarte verspielt. Für die hätte ja schon ein Unentschieden gereicht.  Das entscheidende Tor für die Ukrainer fiel in der Nachspielzeit!

 

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