Jetzt schlägt´s 13! Das ist der Titel eines österreichischen Kinofilms aus dem Jahr 1950. Freitag soll das auch für den Assistkönig der europäischen Topligen gelten, der Österreicher ist und seit sechs Jahren bei Union Berlin spielt, seit 2018 die „Eisernen“ als Kapitän auf den Rasen führt, seit dem Aufstieg in die Bundesliga im Sommer 2019 mit Freistößen oder Eckbällen nicht weniger als zwölf Tore vorbereitete. Erstmals letzte Saison im zweiten Heimspiel beim 3:1 gegen Borussia Dortmund. Freitag Abend empfängt Union Berlin wieder Dortmund. Das ZDF überträgt live. Schlägt´s da bei Trimmel 13 mit dem 13. Assist zu einem Tor? Zuzutrauen ist das dem 33 jährigen Burgenländer allemal. Am Mittwoch bereitete er beim 2:2 in Stuttgart das 1:0 mit einem Freistoß vor, am Samstag davor fiel beim 1:1 gegen Bayern die Führung in der Alten Försterei nach einem Eckball von Trimmel.
Inzwischen redet man nicht mehr vor allem über sein zweites Standbein, das Tätowieren, für das er seit eineinhalb Jahren das Gewerbe hat, sondern über seine Assists. Ein Kompliment für ihn. Kein anderer Fußballer in Europa schaffte in den letzten 18 Monaten zwölf Torvorlagen mit Standards. Offenbar hat er sich noch zu Rapid-Zeiten einiges von seinem Freund Steffen Hofmann abgeschaut. Der damals mit Standards ähnlich viele Tore vorbereitete wie Trimmel für die Überraschungsmannschaft der Bundesliga, die mit nur zwei Niederlagen in zwölf Partien auf Platz sechs liegt. Bei Rapid sagten die Mitspieler zu Trimmel „Trimbo“, in Berlin ist er für alle der „Trimmi“
„Einfach nur den Ball reindreschen, ist zu wenig“, sagte er zu seiner Spezialität im DAZN-Interview. Meist hebt er die linke Hand, dann wissen die Mitspieler schon, wohin sie laufen müssen. Man sucht immer nach leicht abgeänderten Varianten, damit sich die Gegner nicht zu leicht einstellen können. Bisher offenbar gut gelungen. „Die Standards sind eine unseren besten Waffen, weil Trimmis Bälle meistens dort hinkommen, wo sie hinkommen müssen“. Eine Waffe, die man vielleicht mehr als bisher versuchen sollte, für Österreichs Nationalteam zu nützen: „Wenn der Ball über die ersten zwei Spieler drüber fliegt und der Tormann nicht rauskommt, dann fühl ich gleich, da könnte etwas gehen“, beschrieb Trimmel sein „Standardgefühle“.
Könnte auch gegen Dortmund im zweien Spiel der Borussia mit Trainer Edin Terzic nach der Trennung von Lucien Favre wieder etwas gehen so wie in der letzten Saison? „Wenn bei uns alles gelingt und Dortmund keinen guten Tag erwischt“, glaubt Trimmel. Das Vertrauen in seine Standards ist inzwischen sehr groß: „Wenn das Siel am Ende eng wird, dann hab´ich immer das Gefühl, ein Standard von Trimmi könnte uns noch den Sieg bringen oder einen Punkt retten“, behauptete Unions Tormann Andreas Luthe. Bisher ließ ihn das selten im Stich.