Nach 42 der 48 Runden im Grunddurchgang der Ice League schaffte der KAC als erste Mannschaft den Sprung ins Viertelfinale der Play Offs. Das spricht für einen guten Job, den Kirk Furey in seiner ersten Saison als Head Coach der Klagenfurter macht. Der 2:1-Sieg in Linz, der die Qualifikation fixierte, war quasi ein Geschenk zu seinem 45. Geburtstag. Der KAC hat diese Saison mit dem 36 jährigen Slowenen Jan Mursak zweifelsohne den besten Legionär der Liga. Kein Wunder, bei seiner internationalen Karriere. 46 Spiele für Detroit in der National Hockey Lague, danach agierte er in den besten Ligen Europas. In Russland, der Schweiz und Schweden. Nach Klagenfurt wechselte der Center von Frölunda Göteborg, dem Rekordsieger der Champons Hockey League. Aber auch Österreicher haben ihren Anteil an der Tabellenführung des KAC. Die Erfahrung der Routiniers Thomas Hundertpfund, Manuel Ganahl und Raphael Herburger, der Donnerstg seinen 35. Geburtstag feiert, tut ebenso gut wie die starke Verfassung von Lukas Haudum und die starke Saison von Johannes Bischofberger. Der jedoch Teamchef Roger Bader für den Frankreich-Cup in der kommenden Woche absagte. Er fühlt sich zu müde für ein Teamcomeback nach fünf Jahren. Hinter dem KAC duellieren sich Dienstag Titelverteidiger EC Red Bull Salzburg, der seinen verletzten Topscorer Peter Schneider erst wieder in den Playoffs einsetzen kann, und Fehervar um Platz zwei, auf dem derzeit die Ungarn liegen. Beide werden ins Viertelfinale kommen, ebenso Bozen. Um die zwei freien Plötze kämpfen die Innsbrucker Haie, die Linzer Black Wings, Villach, Pustertal und Laibach.
Der KAC ist nicht nur in der Tabelle die Nummer eins, sondern auch beim Zuschauerschnitt mit rund 3900. Die Liga bejubelt einen Zuschauerzuwachs von zwölf Prozent gegenüber der letzten Saison, 13 ausverkaufte Spiele zwischen 22. Dezember und 6. Jänner mit insgesamt 132 706 Besuchern. Das sportliche Niveau der Liga ist sicher nicht gestiegen. Da passierte eher das Gegenteil. Die Nummer zwei punkto Besuch hinter dem KAC sind die Vienna Capitals. Demgegenüber steht das sportliche Tief. Für die Grazer 99ers geht die Saison definitiv mit dem 23. Februar, der letzten Rune im Grunddurchgang zu Ende. Auch für die Vienna Capitals gibt es praktisch wenig Chancen, die neun Punkte Rückstand auf den Zehnten, die Pioneers Vorarlberg, aufzuholen, in die Pre Play-offs zu kommen. Wie es in Wien nach dem Rückzug von Präsident Hans Schmid weiter geht, weiß keiner. In Graz sind die Planungen schon voll im Gange, um das Tief zu beenden. Mit dem neuen Präsidenten Herbert Jerich gibt es bessere finanzielle Möglichkeiten als diese Saison. Der neue Sportchef Philipp Pinter bietet seinen österreichischen Wunschspielern besser dotierte Verträge an, als sie derzeit bei ihren Klubs haben. Wie man hörte, fand er offene Ohren. Beim KAC von Haudum, bei den Vienna Capitals bei Verteidiger Nico Brunner und Stürmer Lukas Kainz.
Er gehört zu den drei Spielern der Capitals, die in Baders Kader für die Spiele beim Frankreich-Cup in Epinal gegen Frankreich sowie Dänemark oder Norwegen stehen. Außer ihm sind es noch die Verteidiger Dominique Heinrich und Dominik Hackl. Auffällig im Aufgebot, in dem mit Thomas Raffl, Ganahl und Heinrich die drei Kapitäne der letzten Weltmeisterschaft stehen: Linz-Torhüter Thomas Höneckl spielt erstmals seit 2018 wieder im Team. Auch ohne Bern-Center Benjamin Baumgartner und Dominic Zwerger von Ambri gehören mit den Verteidigern David Reinbacher (Kloten), Ramon Schnetzer (Thurgau), Bernd Wolf (Lugano), Kilian Zündel (Ambri-Piotta) sowie dem 19 jährigen Zürich-Stürmer Vinzenz Rohrer fünf Schweiz-Legionäre zum Aufgebot. Nach dem Frankreich-Cup fliegt Bader in die USA zu Marco Rossi nach Minnesota und zu Marco Kasper, der unlängst nach starken Vorstellungen bei Grand Rapids, dem Farm-Team von Detroit, zum Spieler der Woche in der American Hockey League gewählt wurde.
Foto: ICE League.