Noch zweieinhalb Wochen bis zum Start in die deutsche Bundesliga. Da tobt bei allen Klubs der Kampf um´s Leiberl. Auch für manchen österreichischen Teamspieler. Zehn dürfen nach derzeitigem Stand damit rechnen, zur Startelf zu gehören: David Alaba bei Bayern München, der seit dem Wochenende bartlose Guido Burgstaller als Schalkes Mentalitäts-Monster, Florian Grillitsch als defensiver Mittelfeldspieler bei Hoffenheim, Teamkapitän Julian Baumgartlinger bei Leverkusen, Marcel Sabitzer bei RB Leipzig, Valentino Lazaro bei Hertha BSC Berlin, Michael Gregoritsch und Martin Hinteregger, so ferne er fit wird, in Augsburg, England-Rückkehrer Kevin Wimmer bei Hannover, Georg Margreitter als Abwehrchef bei Aufsteiger 1.FC Nürnberg.
Die anderen sind noch in der Warteschleife. Etwa alle drei bei Werder Bremen. Bayerns Leihgabe, der Tiroler Marco Friedl, könnt durch die Verletzung des Schweden Ludwig Augustinsson doch zum Zug kommen, Florian Kainz (Bild oben) und Martin Harnik stecken in der Flügelrotation. Bei den zwei Außenpositionen überlegt Trainer Florian Kohfeldt noch, im Zentrum ist eigentlich alles vergeben. An den Flanken gibt´s vier Kandidaten mit Kainz, Harnik, Milat Rashica aus dem Kosovo und dem japanischen WM-Starter Yuya Osako, der bei Kohfeldt bereits ähnlich im Kurs steht wie früher im Höhenflug des 1.FC Köln bei Peter Stöger. Kainz gilt als der taktisch cleverste der vier Kandidaten, der genau weiß, was der Trainer haben will, der gut dribbeln kann und auch it starken Freistößten auffällt. Da Manko, das man ihm ankreidet: Nicht effizient genug. Nur je drei Tore und Assists in der vergangenen Saison. Die Torgefährlichkeit und Routine gelten als größtes Plus für Heimkehrer Harnik, der sich im Zentrum allerdings wohler fühlt als außen. Und als engster Freund des neuen Kapitäns Max Kruse gilt.
„FussballBild“ bezifferte die Einsatzchancen von Kainz nur mit 40 Prozent, damit kommt er hinter Harnik und Osako. Die Devise „zwei außen, zwei draußen“ macht den Steirer vor seiner dritten Saison bei Werder gar nicht kopfscheu: Für ihn zählt das, was ihm der Trainer schon beim Trainingslager im Tiroler Zillertal unter vier Augen sagte, mehr als die Einschätzung der Medien. Durch Bremens prominentesten Neuen, den um 15 Millionen Euro von Everton geholten holländischen Mittelfeldspieler Davy Klassen werden bei Kainz täglich im Training Erinnerungen an ein großes Highlight wach: Klassen war vor drei Jahren Kapitän der Mannschaft von Ajax Amsterdam, die in der Qualifikation zur Champions League an Rapid mit Kainz gescheitert war.
Es gibt andere „Ösis“, die knapp dran sind, erste Wahl zu sein. Bei Leipzig ist es Stefan Ilsanker eher als Konrad Laimer, weil der erst Mittwoch nach einem Muskelfaserriss wieder ins Mannschaftstraining einstieg. Bei Leverkusen ist „Rambo“ Özcan zwischen den Pfosten gefragt, solange der Finne Lukas Hradecky nach einer Kieferoperation geschont werden muss, steht Aleksandar Dragovic Gewehr bei Fuß. Ebenso Kevin Danso in Augsburg, falls ein Innenverteidiger ausfällt. Bei Schalke ist Alessandro Schöpf in der Kreativabteilung die erste Alternative, ebenso Kevin Stöger, die Neuerwerbung bei Aufsteiger Fortuna Düsseldorf. In der Warteschleife ist vorerst U 21-Kapitän Philipp Lienhart in Freiburg. Noch mehr Karim Onisiwo, der seine Freigabe von Mattersburg für Mainz via ordentliches Gericht erstritten hatte, aber seit Jänner 2016 in der Karnevalsstadt nicht zurecht kam. Zunächst ein Knochenmarködem, dann eine Schulteroperation, daher praktisch die ganze letzte Saison versäumt. Die Mainzer Fans gaben ihm daher einen wenig schmeichelhaften Spitznamen. Sie machten aus Onisiwo den „Sowiesonie“!