Mehr als drei Stunden Livefußball Donnerstag Abend in ORF 1. Zunächst aus dem Klagenfurter Wörthersee-Stadion, dann aus dem Weststadion in Hütteldorf, wie Rapids Heimstätte in Europacupspielen heißt. Zuerst geht es für den LASK gegen St. Johnstone aus Schottland um die Qualifikation für die Gruppenphase der neuen Conference League, in der Rapid landen würde, wenn es nicht gelingt, in zwei Spielen der Play offs um die Europa League gegen Sorja Luhansk das bessere Ende fpr sich zuhaben. St. Johnstone kam durch den größten Erfolg der 137 jährigen Kubgeschichte, das „Cupdouble“ (schottischer Pokal und Ligacup) in die Qualifikation für die Europa League, zog in der dritten Runde gegen Galatasaray trotz 1:1 in Istanbul durch eine 2:4-Heimniederlage den kürzeren. Die Problemzone des LASK könnte das Abwehrzentrum sein, wo bisher Dino Maresic, als Nachfolger für den zu Feyenoord gewechselten Gernot Trauner geholt, nicht richtig funktioniert. Wie sich beim 1:3 gegen Sturm Graz, den Ex-Klub von Maresic, zeigte. Da der Franzose Yannis Letard verletzt ausfällt, könnte der wieder fite Andres Andrade, Legionär aus Panama in die Startelf kommen.
Gibt´s in Hütteldorf wieder Jubelszenen am Ende wie vor zwei Wochen nach dem 3:0 gegen Anorthosis Famagusta (Bild oben)? Die Hoffnung ist bei Grün-Weiß gestiegen, seit der Gruß „Servus Maschine“ nach zehntägiger Pause wieder zu hören ist. Genau seit Dienstag. Seit Filip Stojkovic wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen ist. Denn mit diesen orten wird der Routinier intern oft begrüßt. Weil er wie eine Maschine marschiert. Nicht nur wegen Stojkovic sprach Trainer Didi Kühbauer von einer positiven Nachricht, sondern weil er drei Spieler mehr als bei der Sonntags-Niederlage in Altach zur Verfügung hat. Außer Stojkovic noch den Slowenen Dejan Petrovic und Robert Ljubicic. So könnte das zentrale Mittelfeld durchaus mit Petrovic und Ljubicic besetzt werden. Bedenken, dass es bei Stojkovic und Petrovic Fitnessprobleme nach der Corona-Pause gibt, hat Kühbauer nicht: „Sie waren nicht untätig!“ Sondern absolvierten ein Heimprogramm.
Kühbauer schätzt den Gegner aus der Ukraine so stark wie Tschechiens Vizemeister Sparta Prag ein, an dem Rapid in der Qualifikation zur Königsklasse gescheitert war. Gegen Sparta bot Rapid in der zweiten Hälfte die bisher beste Leistung der Saison, zwei Genieblitze von Christoph Knasmüllner machten das 2:1 möglich. Und die Unterstützung von 19.500 Fans, Ob die Rapid in diesem Ausmaß bekommt, muss bezweifelt werden: Mittwoch waren erst knapp 10.000 Karten weg. Es kündigt sich eine Famagusta-Kulisse (11.400) an. Auch wenn derzeit Urlaubszeit ist, lässt es drauf schließen, dass die Fans nicht zufrieden, enttäuscht sind. Luhansk-Trainer Viktor Skripnik antwortete bei seiner Pressekonferenz auf Deutsch. „Andenken“ an seine lange Zeit bei Werder Bremen als Spieler und Trainer. Er hoffte, dass es noch zu einem Gespräch mit einem Mitspieler von damals, nämlich Andi Herzog, kommt. Aber nicht, um von ihm Rapid-Geheimnisse zu erfahren. Die glaubt er zu kennen: „Besonders gut und gefährlich sind die Standardsituationen“. Im übrigens war er froh, dass es seine Mannschaft nicht mit einem Spieler von Herzogs Format zu tun bekommt. Der Satz sagte doch einiges. Skripniks Ziel: Ein Ergebnis, dass Luhansk im Rückspiel Aufstiegschancen lässt.
Ein Österreicher hat die Gruppenphase der Europa League praktisch schon erreicht: Aleksandar Dragovic gewann mit Roter Stern Belgrad das Heimspiel gegen Cluj aus Rumänien 4:0. In den Play-offs zur Conference League sind Donnerstag auch drei Ex-Rapidler im Einsatz: Christopher Trimmel mit Union Berlin in Finnland gegen Kuopio Palloseura, Stefan Schwab und Thomas Murg mit Paok Saloniki daheim gegen Rijeka. Gernot Trauner gilt mit Feyenoord Rotterdam gegen Elfsborg Boras aus Schweden, wo mit Innenverteidiger Maudo Jarjue eine Austria-Leihgabe spielt, als Favorit, Heinz Lindner mit dem FC Basel gegen Hammarby.
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