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Mit zweitem Sieg würde Salzburg Paris St. Germain überholen

Zweimal Österreich gegen Frankreich in der Champions League: Dienstag bei FC Salzburg gegen Meister Paris St.Germain, Mittwoch im Norden Frankreich nahe der Grenze zu Beginn zwischen Lille und Sturm Graz. Nimmt man die Tabelle der Ligue 1, in der Paris St. Germain Tabellenführer ist und Lille mit acht Punkten weniger hinter Adi Hütters AS Monaco auf Platz vier liegt, hat Salzburg den stärkeren Gegner. Geht es nach den bisherigen fünf Runden in der Champions League, sieht es anders aus: Paris St. Germain mit nur vier Punkten einen Platz hinter Titelverteidiger Real Madrid nur auf Rang 25 und daher aktuell nicht in den Play offs, Lille hingegen mit zehn Punkten Zwölfter. Paris St. Germain gewann nur zum Start gegen Girona (1:0), verlor dann in London gegen Arsenal 0:2, holte bei Hollands Meister PSV Eindhoven einen Punkt (1:1). Danach kamen zwei Niederlagen. Im Parc de Prince 1:2 gegen Atletico Madrid, in München 0:1 gegen Bayern, wobei Stürmerstar Ousmane Dembele ausgeschlossen wurde und daher in Salzburg fehlt. Lille verlor nur zum Auftakt (0:2 bei Sporting Lissabon), schlug dann beide Klubs aus Madrid (1:0 gegen Real, 2:1 gegen Atletico), hielt gegen Juventus in 1:1, gewann in Bologna 2:1.

Das Pariser Starensemble schaffte letzten Freitag in Auxerre keinen Sieg. Der spanische Trainer Luis Enrique begann beim 0:0 ohne Dembele, sondern mit dem Portugiesen Goncalo Ramos und dem 22 jährigen französischen Teamstürmer Bradley Barcola als Spitzen, die er nach 62 Minuten durch Dembele und Sturmtank Randal Kolo Muani, der sich bei Eintracht Frankfurt unter Oliver Glasner für Paris empfahl und um 95 Millionen verpflichtet wurde, ersetzte. Der Papierform nach müssten Salzburgs Chancen nach dem überraschenden 3:1 gegen Feyenoord in Rotterdam nochmals anzuschreiben, größer sein als im Jänner gegen Real Madrid im Bernabeu-Stadion und gegen Atletico Madrid, aber es gibt mit Samson Baidoo nur einen Innenverteidiger, der zur Verfügung steht. Der Pole Kamil Piatkowski ist verletzt, der Deutsche Hendry Blank war in der letzten zwei Wochen krank, der 17 jährige Franzose Joane Gadou, der bis Sommer in der U 19 von Paris spielte, Salzburg zehn Millionen Ablöse wert war und Samstag gegen Rapid im Einsatz war, wurde nicht für die Champions League gemeldet. Sieht so aus, als müsst ein defensiver Mittelfeldspieler, die Liverpool-Leihgabe Stefan Bajcetic aushelfen. Auf jeden Fall wird wieder viel von Alexander Schlager (Bild) abhängen. Gegen Rapid hielt er neun Schüsse. So viele wie kein anderer Salzburg-Torhüter seit der Datenerfassung in der Liga, seit 2013/14. Mit einem Sieg würde Salzburg in der Tabelle die Mannschaft mit einem Marktwert von 873,5 Millionen sogar überholen. Im Jänner wird Salzburgs Mannschaft etwas anders aussehen: Rouven Schröder, der neue Sport-Geschäftsführer, will je einen neuen Innenverteidiger und Stürmer, präsentieren.

Paris St. Germain hat gemessen an den 1,5 Milliarden Euro, die in den vergangenen Transferperioden für neue Stars investiert wurden, eine mickrige Bilanz in der Champions League. Fünfmal im Achtelfinale ausgeschieden, dreimal im Viertelfinale, zweimal im Semifinale, nur einmal ins Finale gekommen, das vor vier Jahren in Lissabon gegen Bayern 0:1 verloren wurde. Von der damaligen Mannschaft ist in Salzburg nur der 30 jährige brasilianische Innenverteidiger Marquinhos dabei. Stark besetzt ist das Mittelfeld mit Spaniens Europameister Fabian Ruiz, dem Portugiesen Vitinha und Jungstars aus Frankreich (Warren Zaire-Emery) und Südkorea (Kang in Lee). Der 18 jährige Zaire-Emery hat mit 60 Millionen den höchsten Markwert der Paris-Stars.  Bei Salzburg ist der Israeli Oscar Gloukh mit 25 Millionen die Nummer eins. Als Co-Kommentator von Sky ist Andreas Herzog im Stadion. Ob er wieder einen Grund haben wird, sich so in Rage zu reden wie beim 0:5 in Leverkusen? In der Youth League ist Salzburg schon fix in der k.o.-Phase. Da geht es gegen Paris darum, unter den ersten sechs zu bleiben. Das Sechzehntelfinale können Mittwoch auch Sturm und Rapid im Heimspiel gegen den FC Basel erreichen. In der Schweiz gewann Rapid 2:1.

Liverpool und Barcelona sind die einzigen zwei ungeschlagenen Mannschaften. Liverpool gastiert Dienstag bei Girona, Inter Mailand beim deutschen Meister Leverkusen. Marko Arnautovic wird dies von der Ersatzbank mitverfolgen. Unter Zugzwang stehen Titelverteidiger Real Madrid in Bergamo gegen Europa League-Sieger Atlanta und RB Leipzig. Nach fünf Niederlagen rief Trainer Marco Rose trotz acht Ausfällen gegen Aston Villa die Sieg-Pflicht aus. Die gilt für Nicolas Seiwald und Christoph Baumgartner, nicht für Xaver Schlager. Der wurde nicht für die Champions League gemeldet, da im Sommer noch nicht absehbar war, wann er sein Comeback feiert.

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Foto: RB Salzburg/Schaad.

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