Eishockey

Montreal, Arizona, St. Louis: Wo geht Reinbachers Traum in Erfüllung?

Es wird nicht viele österreichische Eishockeyspieler geben, die nicht den Traum von einer Karriere in der besten Liga der Welt, der National Hockey League, haben. Der des 18 jährigen Verteidigers David Reinbacher, wird sich in der Nacht auf Donnerstag beim NHL-Draft erfüllen. Ausgerechnet in Nashville. In jener Stadt, in der sein Schweizer Vorbild Roman Josi bei den Predators es schaffte, zum NHL-Star zu wachsen. Viele trauen dem Vorarlberger nach seiner starken Saison in der Schweiz bei Kloten in Zukunft etwas Ähnliches zu. Dort hatte der 1,89 Meter große Reinbacher durchschnittliche 18:56-Minuten Eiszeit. Und auch bei der letzten Weltmeisterschaft in Tampere konnte er trotz erlittener Knieverletzung überzeugen. Das Lob von Österreichs Teamchef Roger Bader gab es bereits vor der WM: „Bei Reinbacher stimmt das Gesamtpaket!“

Daher sind alle überzeugt, dass Reinbacher bereits in der ersten Runde des Drafts gezogen wird. Als erster österreichischer Verteidiger. Möglicherweise sogar als erster Verteidiger im Draft. Vielleicht sogar früher als 2003 Österreichs bisher bester Spieler aller Zeiten, Thomas Vanek, von Buffalo (Nummer fünf), Marco Kasper letztes Jahr von den Detroit Red Wings (Nummer acht) und Marco Rossi 2020 von Minnesota (Nummer neun). Der von Vancouver vor 17 Jahren gezogene Michael Grabner war die Nummer 14.

Ein Beweis, wie groß das Interesse an Reinbacher ist, zeigte schon die Tatsache, dass er in der zweiten Juni-Woche zu den hundert Spielern zählte, die zum „Scouting Combine“ nach Buffalo „einberufen“ wurde. Dort gab ´s das volle Programm mit Medienterminen, Interviews durch die Vertreter des Spitzenteams, durch Tests. Reinbacher, dessen Familie beim Draft in Nashville dabei sein wird, sprach von einem Riesenerlebnis. Etwa dem berühmten Steve Yzerman, dem General Manager des Detroit Red Wings, gegenüberzustehen. Der war im Frühjahr extra nach Wien geflogen, um Reinbacher bei Österreichs WM-Test gegen Tschechien zu beobachten.

Welcher Klub wird Reinbacher in der ersten Runde ziehen? Viele NHL-Insider in Nordamerika tippen auf die Montreal Canadiens. Die stehen in der vorläufigen Draft-Reihenfolge der Klubs auf Rang fünf.  Vor den Arizona Coyotes, die auch Interesse an Reinbacher signalisierten. Ebenso die St. Louis Blues (auf Platz zehn). Detroit scheint unter den 32 NHL-Klubs nur auf Platz 17 auf. Letzter in der Reihenfolge ist der neue, regierende Stanleycup-Gewinner Las Vegas Golden Knights. Reinbacher zeigt die richtige Einstellung zum Draft: „Es ist auf jeden Fall natürlich eine große Ehre!“ Aber es gilt abzuwarten, wie die Planungen des Klubs, der Reinbacher zieht, mit ihm aussehen.

Foto: IIHF.

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