Fußball

Nach zehn Siegen in Serie braucht Dortmund bei Chelsea „nur“ ein Unentschieden

Andi Herzog und Peter Stöger beherrschten am grünen Rasen den Doppelpass. Sowohl im Vienna-Dress als auch in Österreichs Nationalteam bei der letzten erfolgreichen WM-Qualifikation vor 26 Jahren. Aktuell können sie den verbalen Doppelpass als Sky-Experten. Dienstagabend ist der im Studio zum Schlager der Champions League zwischen Chelsea und Borussia Dortmund wieder gefragt. Schafft Dortmund, die Ex-Mannschaft von Stöger, die er von Dezember 2017 bis Juni 2018 als „Feuerwehr“ von Rang neun auf einen Champions League-Platz geführt hatte, an der Stamford Bridge, wo am 14. September der FC Salzburg im Gruppenspiel ein 1:1 geschafft hatte, nach dem knappen 1:0-Heimsieg erstmals seit 2021 den Aufstieg ins Viertelfinale? Dazu reicht ein Unentschieden.

Daher würde es keinen bei Dortmund stören, sollte er erstmals in diesem Jahr keinen Sieg, sondern nur ein Unentschieden geben. Borussia gewann alle zehn Spiele dieses Jahres, ist gleichauf mit Bayern Zweiter und im Hoch. Auch der verletzungsanfällige Kapitän Marco Reus (Bild oben), der in dieser Saison bereits 13 Spiele versäumte. In seiner derzeitigen Verfassung gilt er als Unterschiedsspieler. Möglicherweise „beflügelt“ den 33 jährigen der Millionenpoker um seinen im Juni auslaufenden Vertrag. Ex-Salzburg-Torjäger Karim Adeyemi, der beim Hinspiele nach einem Weltklassesolo über 60 Meter das Tor erzielt hatte, fehlt mit einem Muskelfaserriss. Ein Fragezeichen steht hinter Stammtorhüter Gregor Kobel, der Freitag beim 2:1 gegen RB Leipzig nach dem Aufwärmen wegen muskulärer Probleme passen musste. Ersatz für den Schweizer ist der 31 jährige Alexander Meyer, in der Champions League bereits viermal im Einsatz. Zweimal gegen den FC Kopenhagen, auswärts gegen FC Sevilla (4:1) und Manchester City (1:2).

Chelsea feierte in den letzten zehn Spielen nur zwei Siege. Jeweils 1:0 am letzten Samstag gegen Leeds und Mitte Jänner gegen Crystal Palace. Das „Kaufhaus des Westens“, das seit letzten Juli mit dem neuen Besitzer Todd Boehly mehr als eine halbe Milliarde Euro in Ablösesummen investiert hat, allein im Winter 330 MIllionen, liegt in der Premier League nur auf Rang zehn, hat elf Punkte Rückstand auf eine Champions League-Platz, scheiterte im FA-Cup und im League-Cup. Die Königsklasse bedeutet die einzige Titelchance der „Blues“. Der vor sechs Monaten statt Thomas Tuchel aus Brighton geholte Trainer Graham Potter steht unter Druck, obwohl sein Vertrag bis 2027 läuft. Fatal wäre ein Ausscheiden für Weltmeister Enzo Martinez, der am letzten Tag der Jänner-Transferzeit von Benfica Lissabon zu Chelsea gewechselt war. Denn sein ehemaliger Klub steht nach dem 2:0-Auswärtssieg beim FC Brügge praktisch im Viertelfinale. Nicht vorstellbar, dass Dienstag im Estadio Luz nach etwas passieren kann.

Mit Ex-Salzburg-Trainer Roger Schmidt kam letzten Sommer der Erfolg: In 23 Runden der Meisterschaft nur einmal verloren, acht Punkte Vorsprung auf den FC Porto. In der Champions League keine Niederlage in den sechs Gruppenspielen gegen Paris St. Germain, Juventus und Maccabi Haifa, daher Gruppensieger. Benfica begeistert mit dynamischem Offensivfußball. Wie Salzburg 2013/14 in der zweiten Saison unter dem mittlerweile 55 jährigen Schmidt. Obwohl Benfica vor Martinez im letzten Sommer Torjäger Darwin Nunez an den FC Liverpool abgegeben hatte. Mit beiden Verkäufen nahm Benfica 196 Millionen Euro ein! Der Punkteschnitt von Schmidt bei Benfica nach 44 Spielen ist mit 2,61 noch besser als der bei Salzburg nach 99 (2,24).

Mittwochabend steht das Rückspiel zwischen Bayern München und Paris St. Germain, live übertragen von Servus TV und Sky Austria, im Mittelpunkt. Nach dem 1:0 von Paris spricht vieles für Bayerns Aufstieg. Auch der Schiedsrichter: Der Italiener Daniele Orsato war auch der Referee im Finale 2020, das Bayern gegen Paris St. Germain in Lissabon durch ein Tor von Kingsley Coman 1:0 gewann. Damals trug Neymar den Paris-Dress, Mittwoch wird das nicht der Fall sein: Der Brasilianer musste am Knöchel operiert werden.

 

Foto: Borussia Dortmund.

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