Fußball

Pause für Schmid dauerte nur 114 Tage: Wolfsberg immer dabei

Am 13. November war das letzte Spiel von Manfred Schmid als Austria-Trainer. Bei dem es eine 0:1-Heimpleite gegen Wolfsberg gab. Thierno Ballos Tor nach 82 Minuten sorgte für Wolfsberger Jubel und violetten Frust. Damals hing ein Transparent mit der Aufschrift „Schmid verlängern“ vor dem Fansektor. Dazu kam es nicht. Drei Wochen später, am 5. Dezember vermeldete die Austria die Trennung. Man fand keinen gemeinsamen Nenner für die Zukunft. Ausgerechnet bei Wolfsberg kehrt Schmid auf die Trainerbank zurück. Die Vollzugsmeldung von Wolfsbergs Präsident Dietmar Riegler am Montag kam nicht überraschend. Irgendwie paradox, dass Schmid Nachfolger von Robin Dutt wird, gegen den er sein letztes Match als Austria-Trainer verlor. Dienstagnachmittag wird Schmid erstmals das Training im Lavanttal leiten, Sonntag im Heimspiel gegen Austria Lustenau erstmals als Wolfsberg-Trainer auf der Bank sein. Zwischen letzten Spiel bei Austria und erstem bei Wolfsberg liegen nur 114 Tage. Schmid dauerte diese Pause schon zu lang. Der 52 jährige ist einer, der jeden Tag auf dem Platz stehen und mit den Spielern arbeiten will, eine spannende Herausforderung sucht. Das ist Wolfsberg in seiner derzeitigen Situation auf alle Fälle. Nur sechs Punkte vor dem Letzten Ried, vier vor dem Vorletzten Altach. Der Abstand verringert sich durch die Punkteteilung.

Riegler ist überzeugt, dass Schmid perfekt zur Wolfsberger Philosophie mit jungen Spielern passt, die richtigen Reize setzen wird, um die Mannschaft schnellstmöglich in die Erfolgsspur zu bringen. Weil Schmid auch internationale Erfahrungen sammeln konnte. Durch seine Zeit in der deutschen Bundesliga beim 1. FC Köln und bei Borussia Dortmund. Es sprach in Wolfsberg zwar keiner aus, aber sicher lebt in der Cheftage um Riegler die Hoffnung, mit Schmid die Qualifikationsrunde gewinnen und via Play-off wieder einen Europacuplatz schaffen zu können. Was nach den letzten Eindrücken, vor allem punkto Abwehrschwächen, eigentlich unrealistisch ist. Als Wolfsberg im November die Austria bezwang, hielt Dominik Baumgartner die Abwehr zusammen. Jetzt ist es nicht sicher, ob er nach einer Knieoperation in dieser Saison noch einmal einsatzfähig sein wird. Zwei der drei Innenverteidiger, die beim 1:2 in Hartberg spielten, haben bisher zusammen sieben Spiele in der Bundesliga: Der 19 jährige Tim Oermann und der drei Jahre ältere Kevin Bukusu.

Schmid forcierte bei der Austria junge Spieler. Wie Matthias Braunöder, Ziad el Sheiwi, Dominik Fitz, Florian Wustinger oder Muharem Huskovic.  Wider alle Erwartungen belegte die Austria letzte Saison Platz drei. Natürlich hofft Riegler auf einen ähnlichen Effekt bei Wolfsberg. Talentiert sind zweifelsohne die 20 jährigen Hoffnungen wie Adis Jasic, Ervin Omic, Nicolas Veratschnig oder Ballo. Matthäus Taferner, zuletzt Kapitän, gilt mit 22 schon als Routinier. Schmid bekommt einen Vertrag bis 2025, sein Assistent zu Austria-Zeiten, Cem Sekerlioglu, wird ihm nach Kärnten folgen.: „Das erste Ziel muss sein, die Mannschaft zu stabilisieren. Daher bleibt keine Zeit für große Experimente!“, behauptete Schmid. Kleinere wird er wegen der Personallage machen müssen. Aber anzunehmen, dass er auch auf die Erfahrung von Spielern, die zuletzt auf der Bank saßen oder eingewechselt wurden, zurückgreifen wird. Das sind Michael Novak (32), Mario Leitgeb (34), Konstantin Kerschbaumer (30) oder Thorsten Röcher (31). Zum Stabilisieren bleibt Schmid nur zwei Spiele, gegen Austria Lustenau und beim Letzten Ried, Zeit. Dann beginnt schon die Qualifikationsrunde.

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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