Österreichs U17 von Hermann Stadler braucht nach dem 3:1 gegen Schweden vom Samstag am Dienstag in Bad Waltersdorf gegen die Ukraine nur das zweite Unentschieden in drei Spielen, um zur EM-Endrunde zu fahren. Dann da reicht schon der zweite Platz in der Gruppe. Anders ist es Montag Abend bei der U19 von Manfred Zsak. Für sie ist das EM-Ticket, für den nur Platz eins sichert, seit dem 1.3 gegen Ungarn am Freitag praktisch zur „Mission impossible“ geworden. Um das aus eigener Kraft zu schaffen, müßte Montag Abend in Uherske Hradiste ein 4:0 gegen die Tschechen gelingen, die bisher beide Spiele mit je einem Tor Differenz gewannen (2:1 gegen Ungarn, 1:0 gegen Schottland). Der tschechische TV-Sender CTSport zeigte das Spiel sogar live.
Schon bei einem Sieg mit drei Toren Differenz bräuchte Österreich die Hilfe der bereits chancenlosen Schotten, die bisher kein Tor erzielten. Sie dürften dann zur gleichen Zeit in Zlin gegen Ungarn nicht verlieren, damit Österreich Gruppensieger wird. Wenn zwei Mannschaften punktegleich sind, zählt zuerst das direkte Duell. Das hat Österreich gegen Ungarn 1:3 verloren. Sind drei Teams punktegleich, was passiert wenn Österreich und Ungarn gewinnen, dann zählt zuerst die Tordifferenz, aber nur die aus den direkten Duellen. Die Partien gegen Schottland werden nicht mitgerechnet. Da hat Ungarn derzeit plus eins, Österreich aber minus zwei. Also hilft Österreich nur ein Sieg mit vier Toren Differenz, um in der Rechnung vor die Madjaren zu kommen, wenn sie Schottland bezwingen.
Da wird Zsak viel Überzeugungsarbeit leisten müssen, um nach dem verpatzten Freitag mit dem unnötigen 1:3 gegen Ungarn nach 1:0-Führung die Mannschaft überzeugen zu können, dass noch alles möglich ist. Teamchef der Tschechen ist der 61fache Teamspieler Jan Suchoparek, der zusammen mit dem „Patron“, sprich Teammanager der Nachwuchshoffnungen, Ex-Rapidler Radek Bejbl, 1996 im gegen Deutschland nach dem Golden Goal in der Verlängerung 1:2 verlorenen EM-Finale im Londoner Wembley-Stadion spielte. Was Suchoparek und Zsak verbindet: Beide beendeten ihre Karriere als Libero. Die Tschechen haben vier Legionäre von PSV Eindhoven, den Stuttgarter Kickers und dem FC Slovacko, ansonst nur Spieler von den fünf tschechischen Erstligisten Sparta Prag, Banik Ostrau, Pribram, Teplice und Karvina.
„Die Tschechen sind in unserer Reichweite“, behauptete Zsak bereits vor dem Turnier. Allerdings dachte er damals noch nicht daran, einen 4:0-Sieg gegen sie zu brauchen. Gegenüber der Ungarn-Niederlage ist der unnötig gesperrt gewesene Arnel Jakupovic wieder an vorderster Front dabei. Eine Hoffnung auf die nötigen Tore? Nur wenn sich der Empoli-Legionär deutlich gegenüber seiner Leistung beim 3:0 gegen Schottland am letzten Mittwoch steigert. Einen Elfmeter können auch andere verwandeln.
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