Reduzierter Trainingsauftakt am Mittwoch Vormittag bei Rapid am Trainingsplatz des Allianz-Stadions. Reduziert wegen des positiven Corona-Tests eines grün-weißen Legionärs am Dienstag. Danach ging einmal der Rollbalken runter. Kein Medientermin wie geplant mit Sportchef Zoran Barisic, Trainer Didi Kühbauer und zwei Spielern am Mittwoch, bis auf weiteres keine Interviews. Mit einer Ausnahme: Teamarzt Thomas Balzer redete via Aussendung. Und beruhigte. Unter der Devise: Ein positiver Test sei noch kein Grund zur Nervosität. Da gibt es ja das Beispiel von Hartberg vor den Play-off-Spielen gegen die Austria. Ein positiver Test verhinderte weder die Austragung noch die historische Qualifikation der Steirer für einen Europacup-Platz.
„Für solche Fälle gibt es ja das Präventivkonzept der Bundesliga“, meinte Balzer. Das Rapid sowohl bisher als auch jetzt ganz genau befolge. Also wurde der Spieler, dem es gut geht, der keinerlei Symptome aufweist, in häusliche Quarantäne geschickt. Und alle, die mit ihm Kontakt hatten, wurden ebenfalls isoliert. Also fehlten beim Trainingsstart logischerweise doch mehr als eine Handvoll Spieler und Betreuer. Donnerstag wird wieder getestet. Wenn es nur negative Ergebnisse gibt, dann könne laut Balzer die weitere Vorbereitung wie geplant ablaufen. Gibt es hingegen weitere positive Tests, wird sich die Frage stellen, ob man nicht besser das ab Samstag geplante Trainingslager im Avita-Resort von Bad Tatzmannsdorf absagt.
Die erwartete Entscheidung gab es um Kapitän Stefan Schwab. Dienstag Abend nochmals Gespräche mit Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic, Mittwoch verabschiedete sich. Bedankte sih nach 241 Pflichtspielen mit je 51 Toren und Assists für sechs wunderbar Jahren vor allem bei den Fans. Jetzt braucht er offiziell noch einige Tage Zeit, um nachzudenken. Fünf konkrete Angebote aus dem Ausland soll es für den ablösefreien Mittelfeldspieler geben. Er versicherte, noch bei keinem ausländischen Klub vor Ort verhandelt zu haben. Das ist durchaus glaubwürdig, allerdings führt die Gespräche meist sein Bruder. Bei Paok Saloniki scheint die Ungeduld in Sachen Schwab ziemlich groß zu sein. Auch bei den griechischen Medien. Der griechische Vizemeister hat seit Juni mit dem 42 jährigen Olaf Rebbe einen deutschen Sportchef. Der begann 2004 als Marketingchef bei Werder Bremen, wurde engster Vertrauter von Manager Klaus Allofs. Wechselte mit ihm 2012 nach Wolfsburg. Stieg nach dem Allofs-Abschied zum Sportchef auf, blieb dies allerdings nur zwei Jahre, weil die sportlichen Erfolge ausblieben, Wolfsburg zweimal in die Relegation musste. Nächste Station war Huddersfield, der Aufstieg in Englands Premier League, an der Seite des jetzigen Schalke-Trainers David Wagner. Mit ihm musste im Frühjahr 2019 auch Rebbe gehen, als sich der Abstieg abzeichnete.
Der Präsident des möglichen neuen Klubs von Schwab, der russisch-griechische Oligarch Ivan Savvidis, hat noch bis März 2021 in Griechenland Stadionverbot. Der Grund: 2018 war er im Spitzenspiel gegen AEK Athen nach einem aberkannten Paok-Tor mit einer Pistole am Gürtel auf den Rasen des Toumba-Stadions gestürmt, hatte für Tumulte und einen Abbruch gesorgt. Bei Rapid war Schwab schon Aufregungen gewohnt. Bei Paok müsste er sich ich auf etwas mehr einstellen, wenn er wirklich nach Saloniki wechselt. Womit die griechischen Medien fest rechnen: Die behaupten, Schwab würde Donnerstag nach Saloniki kommen, weil anders als mit Rapid in mündlichen Gesprächen Einigkeit erzielt wurde. Ein früherer Trainer von Schwab in Hütteldorf ist nach Griechenland zurückgekehrt: Damir Canadi unterschrieb bis 2022 bei Atromitos Athen, dem Klub, mit dem er 2017/18 und 2018/19 sensationell Platz vier belegt hatte. Beim 1.FC Nürnberg musste er letzten November nach sechs Monaten gehen. Der Vertrag wäre bis 2021 gelaufen.