Fußball

Schock um Chelsea: Abramovich darf nicht verkaufen

Die englische Regierung erschüttert die Premier League. Laut Medienberichten hat sie Chelsea unter Kuratel gestellt. Das heißt: Klubbesitzer Roman Abramovich darf seine Absicht nach 19 Jahren den regierenden Champions League-Sieger zu verkaufen, nicht in die Tat umsetzen. Wegen seiner Nähe zu Russland-Präsident Wladimir Putin und des Ukraine-Kriegs. Den Opfern des Kriegs wollte Abramovich den Erlös aus dem Verkauf in Milliardenhöhe spenden. Die Regierung traut dem offenbar nicht. Chelsea darf seinen Betrieb  nur unter Auflagen fortsetzen: Kein Verkauf von Tageskarten mehr, nur Dauerkartenbesitzer dürfen die Heimspiele an der Stamford Bridge besuchen. Keine Vertragsverlängerungen, keine Transfers. Eine prekäre Situation.

Die Premier League ist seit Jahren eine Spielwiese für ausländische Vereins-Eigentümer, die auch auf diese Art versuchen, ihr Vermögen reinzuwaschen. Da sind die Klubs ein immer beliebteres Investitionsobjekt geworden. Der FC Liverpool gehört einem US-Investor, Manchester United einer amerikanischen Familie, Manchester City einem Scheich-Konsortium aus Abu Dhabi, Wolverhampton drei Chinesen, Everton einem Iraner mit guten Geschäftsbeziehungen nach Russland, Leicester einer Kette von Duty-Free-Shops aus Thailand, Watford der italienischen Pozzo-Dynastie. Auch bei Arsenal (Stan Kroeke), Aston Villa, Crystal Palace, Burnley und  Leeds haben Amerikaner Besitzanteile. Britische Besitzer? Bei Tottenham die Finanzspekulanten Joe Lewis und Daniel Levy, bei Brentford der Besitzer einer Wettfirma, bei West Ham die Porno-Produzenten David Sullivan und David Gold, bei Norwich die 80 jährige TV-Köchin Delia Smith.

Die Besitzverhältnisse bei Ralph Hasenhüttls FC Southampton: „Sport-Republic“ mit zweiDänen und dem serbischen Medien-Milliardär Dragan Solak gehören 80 Prozent, 20 Prozent der 42 jährigen Schweizer Milliarden-Erbin Kataharina Liebherr. Das schlimmste Beispiel ist Newcastle United: Seit Herbst im Besistz des saudi-arabischen Staatsfonds.  Mit Investitionen in den Sport will der Staat sein katastrophales Image verbessern, das er etwa durch die Tötung des Regimekritikers Jamal Kashoggi hat.

Donnerstag Abend gewann Newcastle bei Southampton 2:1 (1:1), womit Hasenhüttls Mannschaft nach dem Erfolgs-Februar die zweite Niederlage hintereinander (zuvor 0:4 bei Aston Villa) bezog. Chelsea gewann trotz Schockmeldungen beim Letzten Norwich 3:1 (2:1), führte bereits nach 14 Minuten 2:0.

Foto: FC Southampton.

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