Letztes Spiel in Österreichs Teamdress am 26. Juni beim 1:2 im EM-Achtelfinale gegen Italiener im Londoner Wembley-Stadion. Auch das Comeback wird auf der britischen Insel in Szene gehen. Das verbindet Stefan Lainer, Xaver Schlager und Sasa Kalajdzic. Alle sieben Spiele seit der Europameisterschaft verpassten sie. Lainer wegen eines Knöchelbruchs, Schlager nach einem Kreuzbandriss, Kalajdzic nach einer Schulteroperation. Bei der Rückkehr geht es um ihre erste WM-Teilnahme. Daher „orderten“ sie ein Sonderservice: Sie ließen am Dienstag aus Salzburg den Sportwissenschaftler Franz Leberbauer und Sporttherapeutin Sabine Schäffer ins Wiener Teamquartier kommen. Kein Misstrauensvotum gen die medizinische Abteilung des Teams mit den Physiotherapeuten Michael Vetorazzi, Chris Ogris und Stefan Poder, aber sie buchten ebenso wie Konrad Laimer, der die November-Spiele gegen Israel und Moldawien gegen Adduktorenbeschwerden auslassen, musste bei Leberbauer und Schäffer eine Ganzjahresbetreuung. Lainer und Schlager machten im Herbst auch die Reha in Fuschl bei Leberbauer und Schäffer, Schlager vertraute ihnen bereits 2019 nach dem Knöchelbruch.
Bei Schlager war es das operierte rechte Knie, auf das er in den letzten zwei Bundesligaspielen mit Wolfsburg gegen Union Berlin und Leverkusen einige Schläge erhielt, das deswegen etwas geschwollen war und Dienstag neu „eingestellt“ wurde. Bei Kalajdzic zwickte unlängst der Wadenmuskel, weshalb er auch in Stuttgart das „Sonderservice“ aus Salzburg bekam. Danach erzielte die wichtigen Tore gegen Borussia Mönchengladbach und Union Berlin. Für Cardiff gibt es keine Bedenken, Teamchef Franco Foda kann mit dem Quartett rechnen. Für das Leberbauer nur Lobesworte fand: „An Gewissenhaftigkeit und Professionalität nicht zu überbieten!“
Schiedsrichter wird in Cardiff einer sein, dessen Name mit einem Misserfolg verbunden ist: Der 42 jährige Pole Szymon Marciniak pfiff am 22. Juni 2016 im Stade de France von Paris das 1:2 gegen Island, mit dem sich Österreich von der Europameisterschaft verabschiedete. Vom aktuellen Kader spielten damals Aleksandar Dragovic, der einen Elfmeter verschoss, Martin Hinteregger, David Alaba, Stefan Ilsanker, Marcel Sabitzer, Alessandro Schöpf und Marko Arnautovic. Bessere Erinnerungen an Marciniak hat Andreas Ulmer: Er pfiff letzten Sommer beim 2:1 in der Qualifikation zur Champions League gegen Bröndby Kopenhagen. Letzten Mittwoch war der Pole auch in der Königsklasse im Einsatz, bei der 0:3-Heimpleite von Juventus gegen Villarreal in Turin. Da gab Marciniak zwei Elfmeter für die Spanier.
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