Mit dem neunten Sieg in diesem Jahr, der eine Rekordmarke in der Geschichte von Österreichs Fußballteam bedeuten würde, zurück in die Nations League A. Eine andere Devise gibt es für die Mannschaft von Ralf Rangnick am Sonntag beim „Finale“ gegen Slowenien im ausverkauften Happel-Stadion nicht.am Tag davor gab es kein anderes Thema. Kein Starkreden eines unangenehmen Gegners, sondern Vertrauen in die eigene Qualität. Unter dem Motto wir wissen, was wir können. „Wie immer“, lautete die knappe Antwort des Teamchefs auf die Frage nach der taktischen Marschroute. Benjamin Sesko, den slowenischen Torjäger mit Salzburg-Vergangenheit, werde man genauso „bekämpfen“ wie einen Monat davor Norwegens Tormaschine Erling Haaland in Linz. Da klang die Überzeugung durch, dass dies genauso gut gelingen wird.
Auch der schwache Start in die Nations League gegen die Slowenen, das 1:1 in Laibach im September, ist keine Sorge mehr wert. Damals ein schlechter, holprigen Rasen, diesmal ein Spielfeld in Topzustand, von dem sie sich Samstagvormittag im Abschlusstraining überzeugen konnten. Auch Fragen nach dem Konflikt der Mannschaft mit dem Präsidium wegen der geplanten Ablöse von Geschäftsführer Bernhard Neuhold, die bei keinem Medientermin mehr fehlen, sorgte nicht für Aufregung. So wie auf dem Rasen bleibt die Mannschaft bei ihrer Linie, nämlich für Neuhold. Samstag ausgesprochen vom wieder gesunden Marcel Sabitzer: „Wer uns auf dem Platz sieht, weiß, wir sind unangenehm. Wir sind das auch außerhalb des Spielfelds, hinterfragen Sachen und Handlungen!“ Den wenig überzeugenden Versuchen von Präsident Klaus Mitterdorfer, dies bloß als Freundschaftsakt zu sehen, erteilte Sabitzer vor seinem 87. Länderspiel eine klare Absage: „Es geht um die Sache, wir haben bewiesen, dass wir als Team sehr erfolgreich zusammengearbeitet haben!“ Neuhold zählen sie zu ihrem Team, den wollen sie nicht verlieren. „Mir ist bewusst geworden“, betonte der 30 jährige, „was wir für ein Haufen sind, ein verschworener. Bei uns passt kein Blatt rein!“
Sabitzer versicherte, man habe alles getan, um bei 100 Prozent zu sein, man sei trotz der langen Reise nach Almaty sehr fit, ausgeruht und frisch. Eine Umstellung kündigte Rangnick bereits am Mittwoch an. Im Tor wird Patrick Pentz beginnen. Weitere sind möglich: Gernot Trauner statt Kevin Danso, Philipp Mwene statt Alexander Prass, Sabitzer statt Patrick Wimmer, was man als gegeben betrachten kann, Marko Arnautovic statt Michael Gregoritsch. In Slowenies Kader stehen außer Sesko noch zwei mit Österreich-Vergangenheit: Dejan Petrovic, Mittelfeldspieler von NK Rijeka, spielte von 2020 bis 2023 bei Rapid, der in Lienz geborene Udinese-Legionär Sandi Lovric wurde im Nachwuchs von Sturm Graz ausgewechselt, wechselte 2019 zunächst zu Lugano, von dort in die Serie A zu Udinese. Petrovic absolvierte nur vier Länderspiele, Lovric hingegen 36. Er spielte zuvor 19 mal in Österreichs U 21. Seinen Teamchef von damals, Werner Gregoritsch, kann Lovric Sonntag begrüßen: Gregoritsch wird nach dem Ende seiner Langzeitära vor Anpfiff verabschiedet. Auch für Werner Kogler bedeutet das Match einen Abschied: zum letzten Mal als Vizekanzler und Sportminister auf der Tribüne.
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