Fußball

Was gegen die Rückkehr von Max Wöber nach Salzburg spricht

So wie der FC Salzburg derzeit auftritt, hat er in der Champions League nichts zu suchen. Ehrliche Worte von  Torhüter Alexander Schlager nach dem 0:3 gegen Frankreichs Abonnementmeister Paris St. Germain, der fünften Niederlage, bei der kein Tor erzielt wurde. Wie kann sich das bis zum kommenden Sommer ändern? Trainer Pep Lijnders hinterlässt nicht den Eindruck, dass er dafür einen klaren Plan dafür hätte. Auf einem Transparent legte ihm frustrierte Fans Dienstag den Abschied nahe. Salzburg müsste Samstag das Nachtragsspiel gegen Austria Klagenfurt mit fünf Toren Unterschied gewinnen, um noch Wolfsberg zu überholen und auf Platz vier zu kommen. Mit zehn Punkten Rückstand auf Sturm Graz, sieben auf die Wiener Austria und zwei auf Rapid. Zum ersten Mal wird sich Salzburg auf die Punkteteilung freuen. Aus dem Sky-Experten Marc Janko sprach noch seine Salzburg-Verbundenheit aus aktiven Zeiten, als er feststellte: „Diese Mannschaft hat seit einiger Zeit keine Identität mehr. Ich weiß nicht, wofür diese Mannschaft steht. “

Das soll sich mit den ersten Einkäufen des neuen Sport-Geschäftsführers Rouven Schröder ändern. Bei Innenverteidiger Max Wöber (Bild) deponierte er das Interesse an seiner Rückkehr nach zwei Jahren. Aber die Chancen auf das Comeback des 26 jährigen Wieners sind in den letzten Tagen kleiner geworden. Wöber ging im Jänner 2023 für zwölf Millionen Ablöse nach Leeds, weil er im Herbst davor in der Innenverteidiger-Hierarchie bei Trainer Thomas Jaissle plötzlich nur die Nummer drei hinter Strahinja Pavlovic und Oumar Solet war. Darum folgte er dem Ruf von Salzburgs Ex-Trainer Jesse Marsch und dessen Assistenten Fränky Schiemer, der dazu Wöbers „personal coach“ ist, mit Leeds den Klassenerhalt zu schaffen. Das gelang nicht. Daher  wechselte er auf Leihbasis in die deutsche Bundesliga zu Borussia Mönchengladbach. Die Ablöseforderungen von Leeds verhinderten, dass Mönchengladbach Wöber im letzten Sommer fix erwarb. Daher zurück nach Leeds in die zweite Liga. Da er die Vorbereitung nicht mitmachte, spielte er zu Saisonbeginn nicht. Im September kam eine Knie-Arthroskopie dazu, im November machte Wöber mit einer starken Vorstellung bei Österreichs 1:1 in der Nations League gegen Slowenien auf sich aufmerksam. Zuletzt setzte ihn der deutsche Leeds-Trainer Daniel Farke zweimal ein: Als Linksverteidiger statt des verletzten Junior Firpo, der wochenlang ausfällt. Beim 2:0 gegen Derby City am letzten Samstag wurde Wöber für den Spanier eingewechselt, erzielte das 2:0. Am Dienstag beim 3:1 gegen Middlesbrough spielte er durch, überzeugte trotz Eigentor. Obwohl Red Bull Anteile an Leeds hat, wird das Wöbers Kaufpreis nicht senken. Er selbst überlegt, ob der Aufstieg in die Premier League nicht die größere Herausforderung wäre als die Rückkehr nach Salzburg. Zudem würde beim Aufstieg sein Vertrag automatisch noch lukrativer werden als er es ohnehin schon ist. Leeds liegt derzeit einen Punkt hinter Tabellenführer Sheffield United auf Platz zwei. Alles auf die Karte Wöber als neuen Abwehrchef zu setzen, wäre gefährlich. Daher braucht Schröder einen „Plan B“.

Sturm Graz kann wie erwartet nicht mehr mit Yusuf Gazibegovic planen. Mittwoch behauptete Sportvorstand Michael Parensen rund um das Champions League Spiel in Lille, er rechne, mit dem gleichen Personalstand in die Winter-Vorbereitung zu gehen. Donnerstagmittag machte Sturm den Wechsel des bosnischen Teamverteidigers zum 1. FC Köln offiziell. Ein Kasperltheater. Gazibegovic nützte die Ausstiegsklausel, bringt zwei Millionen Euro Ablöse. Aus finanziellen Motiven wechselte er zum deutschen Traditionsklub, der in der zweiten Liga derzeit mit einem Punkt Rückstand auf Rang zwei, der den Aufstieg bringt, Sechster ist. Sicher ein sportlicher Abstieg. In Köln trifft Gazibegovic mit Gerhard Struber auf den Trainer, den er aus gemeinsamen Ziegen bei der Salzburg-Filiale Liefering kennt.

Foto: Leeds United.

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