Fußball

Was macht LASK mit den Millionen? Griff nach Sternen mit Potzmann und im neuen Gewand

Für LASK-Trainer Valerien Ismael ist es eine unglaubliche Aufgabe, das Play-off um die Champions League gegen den FC Brügge: „Die erfordert all unsere Kraft“, prophezeite der Franzose. Erster Akt am Dienstag um 21 Uhr im mit 14.000 Zuschauern restlos ausverkauften Linzer Stadion. Den zwölften Mann im Rücken werden die Linzer auch brauchen können. Beim Griff nach den Sternen präsentiert sich der Traditionsklub im neuen Gewand, schon in den neu aufgelegten Champions League-Dressen. In Weiß mit dezenten schwarzem Streifen (Bild oben). Tormann Alexander Schlager trägt türkis. In Brügge wird sich der LASK in schwarzen Dressen mit weißen Streifen präsentieren. Noch eine Neuigkeit präsentierte der LASK: Von Rapid kommt Marvin Potzmann neu in den Kader. Sozusagen die Antwort auf den Abgang von Maximilan Ullmann zu Rapid. Der 25jährige Potzmann kann auf beiden Außenpositionen eingesetzt werden. Gehört zu den Rapids Einkäufen der letzten Zeit, die bei Grün-Weiß schwächer wurden als sie vorher waren. Bei Sturm Graz, von wo er ablösefrei im Sommer 2018 nach Hütteldorf wechselte. Im Frühjahr setzte Trainer Didi Kühbauer kaum noch auf ihn, Sonntag zählte er beim 1:0 gegen Sturm nicht mehr zum Kader. LASK-Mastermind Jürgen Werner nahm schon zuvor mit Rapids Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic Kontakt auf, kam zu einer Einigung, bewies sein gutes Auge und schnelles Reagieren, als bekannt wurde, dass Christian Ramsebner für die komplette Herbstsaison ausfallen wird.

„Er hat 160 Einsätze in der Bundesliga, damit Erfahrung und Kampfkraft, bringt alle LASK-Tugenden mit“, behauptete Ismael. Das Geld, um Potzmann aus dem Vertrag bei Rapid bis 2021 herauszukaufen, hätten die Linzer wahrscheinlich auch ohne internationalen Höhenflug gehabt. Jetzt allemal. Potzmann ist zugleich die erste Antwort auf die Frage, was der LASK mit den Millionen, die er jetzt verdient, machen wird: „Ordentlich haushalten“, heißt die Antwort von Präsident Siegmund Gruber. Und eventuell nachrüsten, wenn der Griff nach den Sternen, sprich in die Champions League, gelingt. Fünf Millionen Euro Prämie für den Aufstieg ins Play-off bedeuten ein halbes Jahresbudget der Linzer. Dazu kommen noch mögliche Startgelder für die Gruppenphase in der Königsklasse (15,2 Millionen) oder Europa League (2,2 Millionen). Da bleibt schon noch etwas übrig, um in die Infrastruktur zu investieren.

LASK und Brügge gaben zusagen im Gleichklang im letzten Match vor dem Linzer Duell den ersten Punkt in der Meisterschaft ab. Brügge bereits Freitag vor 27.000 Zuschauern im Jan Breydel-Stadion mit dem 0:0 gegen Eupen, hat damit einen Tag mehr Pause als der LASK, der erst Samstag das 1:1 gegen WSG Swarovski Tirol schaffte. Brügges Trainer Philippe Clement rotierte dabei drei Tage nach dem 3:3 in Kiew aber nicht annähernd so viel wie Ismael, ließ nur den dominierenden Innenverteidiger Simone Deli ganz draußen, setzte Verteidiger Clinton, Innenverteidiger Brandon Mechele und den holländischen Mittelfeldspieler Ruud Vormer nur je 45 Minuten ein. Brügge blieb trotz Nullnummer Tabellenführer so wie der LASK Zweiter. Beide müssen mit einem Ausfall klar kommen: Der LASK mit dem von Ramsebner, dessen „Ersatz“ Emanuel Pogatetz bei den Siegen über Basel tolle Leistungen brachte, Brügge den gesperrten südafrikanischen Stürmer Percy Tau.

Österreichs Belgien-Legionär Peter Zulj, in Wels geboren, gibt dem LASK eine 50:50-Chance. Er gehörte am Wochenende beim 2:4 in Kortrijk nicht zum Kader von Anderlecht. Belgiens Renommierklub wartet noch auf seinen ersten Sieg. Zu sehen ist der Linzer Griff nach den Sternen im TV live und in voller Länge nur bei DAZN mit Oliver Lederer, der zwei Jahre beim LASK gespielt hatte, als Co-Kommentator, bei Sky im Rahmen der Konferenzschaltung.

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