Fußball

Wie denkt Jürgen Klopp über Marco Rose?

Letzte Woche sorgten beide innerhalb von Stunden für Schlagzeilen, Jürgen Klopp und Marco Rose. Vermehrt natürlich Klopp (Bild oben) am Mittwoch Abend durch das 3:1 mit dem FC Liverpool über Bayern München und den Aufstiegs ins Viertelfinale der Champions League, für die ihm ein glückliches Los wie letzte Saison den FC Porto als Gegner bescherte.  2018 schlug Liverpool im Achtelfinale Portugals Champion im Estadio Dragao 5:0, konnte sich daheim an der Anfield Road mit einem 0:0 begnügen. Schon vor Liverpools Sieg in der Allianz Arena  hatte sich Deutschands Fußballkaiser Franz Beckenbauer vor Klopp verneigt, festgestellt, dass der 51jährige in seiner Zeit bei Borussia Dortmund Deutschland gezeigt habe, wie schneller Fußball geht, und dass es für Bayern das „höchste“ wäre, Klopp zu bekommen. Der fühlte sich  vom „Kaiser Franz“ geadelt.

Tags darauf lockte Marco Rose mit Red Bull Salzburg  bei der Aufholjagd gegen Napoli in der Europa League in Österreich bis zu 442.000 Zuschauer vor den TV-Schirm, bescherte dem Sender Puls 4 einen Marktanteil von 13,9 Prozent. Auch wenn Salzburg mit dem 1:3 etwas unglücklich ausschied, so gab  s nachher Lobeshymnen für die engagierte Klasseleistung von Roses junger Truppe, die den Ausfall von drei Stammspielern wegsteckte, ein Mittelfeld mit einem Durchschnittsalter von 20,25 Jahren aufbot, eigentlich unösterreichisch agierte. Erstmals machte dieser Marco Rose im Frühjahr 2017 als Trainer der U19-Mannschaft auf sich aufmerksam, mit der er sensationellst die Youth League gewann, beim Finalturnier in Nyon Barcelona und Benfica Lissabon bezwang, am Wag dorthin schon Atletico Madrid und Paris St.Germain ausschaltete. Mi dabei von seinen heutigen Schützlingen, die er nur als „Jungs“ bezeichnet: Xaver Schlager, Hannes Wolf, Patson Daka. Eine Stütze von damals, Amadou Haidara, wurde im Winter um einen zweistelligen Millionenbetrag an RB Leipzig verkauft.

Was steckt hinter den Erfolgen des 42jhrigen Leipzigers Rose, warum kann er seine Speiler und damit die Mnanschaft so gut entwickeln? Die Frage versucht Montag Abend ab 20.15 Sky mit einem „Talk und Tore exkusiv“ zu beantworten. 75 Minuten lang wird Rose  in den Wiener Auhof-Studios Frage beantworten. Sky drehte dazu in Roses Geburtsstadt Leipzig, wo seinen Lebenspartnern mit der gemeinsamen Tochter wohnt. Früher war sie eine Spielerin des DDR-Handballteams,  jetzt ist sie eine renommierte Rechtsanwältin. Rose wuchs  in der DDR auf, sein erster Trainer bei den Profis der VfB Leipzig war zwischen 1994 und 1996  ein Ur-Wiener,  der Ex-Internationale Gustl Starek. Was ihm der damals sagte, daran kann sich Rose noch immer erinnern. Es hatte irgendetwas mit krummen Beinen zu tun.

Zu sehen wird auch ein Sky-Interview von Klopp über Rose sein. Denn als Klopp mit Mainz vor 15 Jahren aufstieg, gehörte Verteidiger Rose zu seinen Spielern. Es gab in Folge in Mainz auch eine gemeinsame Saison von Verteidiger Rose mit Österreichs Ex-Teamkapitän Andi Ivanschitz. Wieviel Klopp steckt hinter Roses Erfolgen? Fakt ist, dass die Spieler von Klopps Aufstiegstruppe noch immer in ständigem Kontakt stehen. Zwischen „Kloppo“ und Rose gibt´s weiterhin einen regelmäßigen Austausch. Via Mail, SMS, mitunter auch am Telefon. Klopp verrät, dass er Salzburgs Ergebnisse stets verfolge, wie er den Trainerweg seines ehemaligen Schützlings sieht. Nämlich sehr, sehr gut.

Letztes Jahr Semifinale Europa League, heuer „nur“ Achtelfinale,obwohl die Leistung gegen Napoli wahrscheinlich die beste überhaupt war. 102 Spiele auf Salzburgs Trainerbank wie Rose hat seit dem Einstieg von Red Bull vor ihm keiner geschafft. Wenn es nach Red Bull-Boss Didi Mateschitz geht, sollen noch viele dazukommen. Eines wird  Rose am Montag Abend dem Interviewer Martin Konrad sicher nicht verraten: Wo und wie er seine Zukunft sieht, ob er im Juni die Ausstiegsklausel aus dem Vertrag bis 2020 nützen wird. Wer einmal mit Rose längere Zeit geredet hat, der weiß: Er fühlt sich in Salzburg sehr wohl. Der geerdete Rose weiß, was er an dem Verein hat.

Und er fragt sich, ob er etwas besseres bekommt, wenn er Ja zu Hoffenheim oder Wolfsburg oder Schalke sagen sollte. Auch wenn der Abgang von Munas Dabbur im Juni zum FC Sevilla fix ist, vielleicht im Sommer auch Xaver Schlager und Stefan Lainer gehen werden, steht außer Diskussion: Die Champions League mit Salzburg ist für Rose das beherrschende Thema, das ihn wirklich reizt. Denn in der Königsklasse wird er mit keinem seiner deutschen Interessenten spielen können.

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