Etwa eine Stunde nach dem Schlusspfiff beim schlimmen 1:7-Debakel des FC Salzburg bei Bayern München lieferte „Sky“ einen bemerkenswerten Satz von Liverpool-Trainer Jürgen Klopp. Der zitierte nach dem 0:1 gegen Inter Mailand an der Anfield Road einen Satz seines Assistenten Peter Krawietz, es gehöre zur hohen Kunst des Fußballs, die richtigen Spiele zu verlieren. Liverpool schaffte dies, kam trotz 0:1 ins Viertelfinale. Salzburg hingegen war weit davon entfernt. Jede Niederlage hätte weh getan, aber dieser Abschied aus der Champions League schmerzte gewaltig. Wie auch Trainer Matthias Jaissle eingestand: „Es ist bitter, wenn es in der zweiten Hälfte nur noch darum geht, Haltung zu bewahren. Dem einen oder anderen ist es gelungen, ein paar Spielern leider nicht.“
Als einen der ersten tröstete Jaissle am Rasen Max Wöber, dessen Fouls an Robert Lewandowski die zwei Elfmeter zum 0:2, mit denen der Untergang begann, verschuldete: „Es ist von der ersten Minute an komplett in die Hose gegangen“, gab der Abwehrchef zu, „wir sind von Minute zu Minute ein bisschen als Mannschaft auseinandergebrochen.“ Aber die gesamte Champions League-Saison wollten sie sich zurecht nicht schlechtreden lassen. „Wir haben trotzdem historisches erreicht. Das verdient Lob. Das darf man auch an so einem Abend nicht vergessen“, stellte Jaissle fest, brachte auch die nicht einfache Vorbereitung ins Gespräch: „Wir wollen das nicht als Ausrede zählen lassen, aber man hat schon gesehen, dass der eine oder andere Spieler nicht auf seinen hundert Prozent war!“ Auch deshalb war das das Ergebnis deftig, wie es Peter Stöger im „Sky“-Studio ausdrückte „es bleiben eineinhalb Minuten mit zwei guten Chancen, die du nutzen musst, sonst kann es bitter werden. Das blieb am Ende des Tages auch übrig.“
Wie geht es jetzt mit Salzburg weiter? Die Lehrstunde mit der Rekordpleite im Europacup wird weiter beschäftigen: „Aber dann müssen wir wieder aufstehen“, wusste Sportchef Christoph Freund, „wichtig ist, dass wir jetzt die zwei Titel holen. Dann haben wir eine richtig gute Saison gespielt.“ Selbst wenn Sonntag im Spitzensiel gegen Sturm Graz noch eine gewisse Leere zu spüren sein sollte, bei neun Punkten Vorsprung kann am Weg zum Meistertitel nichts passieren. Der Knackpunkt zum Double wird das Cupsemifinale am kommenden Mittwoch in Wolfsberg.