Fußball

Wirft Grasshoppers auch Djuricin raus? Lindner tat „falsche Entscheidung“ leid

39 Spieler setzte der Schweizer Tabellenletzte Grasshoppers Zürich in den bisherigen 31 Saisonspielen ein. Ein einziger spielte immer: Österreichs Teamtormann Heinz Lindner, auch leistungsmäßig die einzige Konstante der Saison. Und der fühlte sich Samstag Abend mitschuldig, dass es im Kellerduell beim Vorletzten Xamax Neuchatel wieder keinen Sieg gab, mit dem 1:1 (1:0) nur das sechste Unentschieden in Serie. Die Niederlage verhinderte Lindner in der Nachspielzeit mit zwei starken Reaktionen. Fünf Runden vor Schluss hat Grasshoppers neun Punkte weniger als Xamax. Ist das bei drei Asuwärtsspielen, unter anderem bei Meister Young Boys Bern  noch aufzuholen, um den zweiten Abstieg in der 132jährigen Klubgeschichte, 70 Jahre nach dem ersten, zu verhindern?

„Rechnerisch ja“ meinte Lindner, der sich wegen des abseitsverdächtigen Xamax-Augleichs Vorwürfe machte: „Ich habe eine falsche Entscheidung getroffen, das tut mir leid für die Mannschaft.“ Er kam bei einem Konter von Xamax weit aus dem Tor, wurde ausserhalb des Strafraums von Raphael Nuzzulo umkurvt, der sich die Chance zum Ausgleich dann nicht mehr entgehen ließ: „Entweder bleibe ich hinten oder komme früher raus, So war es falsch“gab Lindner zu, „jetzt ist die Situation noch schwieriger geworden.“ Sein Landsmann Marco Djuricin drückte es viel drastischer aus: „Wir können offenbar nicht mehr gewinnen. Diese Saison ist grausam. Jetzt ist es aus. Was sollen wir da weiter herumlügen?“ sagte er schwer frustriert, aber durchaus ehrlich zu den Journalisten in der Mixed-Zone, „wir haben es nicht anders verdient.“

Bei seinem Trainer Uli Forte kam das aber gar nicht gut an, als er das hörte. Als ihm einige Medienvertreter das Djuricin-Gestädnis bestätigten, explodierte der dritte Grasshoppers-Trainer in dieser Saison: „Das geht nicht, das ist die falsche Einstellung. Wenn er das so meint, dann muss er den Spind räumen und in die Ferien fahren.“ Werfen die Grasshoppers im Abstiegskampf einen zweiten Österreicher raus? Der erste war Raphael Holzhauser, den  Fortes Vorgänger Tomislav Stipic in seiner kurzen Ära  für nicht mehr gut genug befand und aussortierte Holzhauser löste seinen bis 2021 laufenden Vertrag auf, trainiert inzwischen beim SC Wr.Neustadt mit. Muss jetzt auch Djuricin gehen? Forte will mit ihm zumindest noch einmal reden: „Was er sagte, entspricht nicht dem Sportgeist, den man in unserer Situation haben muss.“

Foto: © Grasshopper Club Zürich Media(Keystone/Ennio Leanza).

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