Fußball

Keine Lizenz für Lindner: Hoffnung auf Ex-Altach-Trainer Magnin

Erstmals Vater, im März zwei siegreiche EM-Qualifikationsspiel im Tor von Österreichs Nationalteam in seiner Heimatstadt Linz, danach die schockierende Hodenkrebsdiagnose, die erfolgreiche Operation, den Abstieg von Sion in die zweite Liga von der Tribüne aus verfolgt, im Juni Rückkehr ins Training, danach die Hochzeit mit Anna-Christine Schwartz am Attersee als ein Highlight. Es war bisher ein sehr bewegtes Jahr für Heinz Lindner. Im Moment sind es wieder schwere Zeiten für den 32 jährigen: Er fühlt sich fit genug, um wieder zu spielen, aber Sion lässt ihn nicht, löste gar keine Lizenz für ihn. Keine „nette“ Geste von Präsident Christian Constantin, der für solche Aktionen bekannt ist.

Sion ist nach vier Runden ungeschlagen, feierte drei Siege, kassierte kein Tor. Also kein Grund, nicht an dem neu verpflichteten 24 jährigen Timothy Fayulu festzuhalten: „Ich kann nicht zwei ins Tor stellen“, redete Constantin im Schweizer „Blick“ um den heißen Brei herum, „wir müssen für Heinz eine Lösung finden. Schon wegen der bevorstehenden Europameisterschaft!“ Lindners Vertrag bei Sion läuft noch zwei Jahre, jetzt wird sein jahrelanger Berater Max Hagmayr sehr gefordert sein. Die mitunter genannte Rückkehr nach Wien zur Austria kann nicht aktuell werden, da es bei Violett mit Christian Früchtl derzeit eine Nummer eins gibt, die mit einer Ausnahme (0:3 gegen Sturm) den Erwartungen entsprach. Also wohin? Als möglicher Interessent für Lindner, der in der Schweiz einen sehr guten Ruf hat, wird Super League-Aufsteiger Lausanne genannt. Dort ist Ludovic Magnin Trainer, der im Frühjahr 2022 die Mission Klassenerhalt bei Altach erfüllte und danach in seine Heimat wechselte. Das Ziel Aufstieg schaffte. Magnin soll mit seiner Torhütern nicht zufrieden sein. Letzten Sonntag gewann Lausanne allerdings in Basel 2:1, liegt unter zwölf Klubs auf Rang sieben. Geographisch wäre dieser Wechsel sogar „naheliegend“: Lausanne ist von Sion nur 100 Kilometer entfernt.

Ebenfalls Gedanken um seine sportliche Zukunft muss sich ein andere ehemaliger Teamtormann machen: Patrick Pentz, der seit seinem Wechsel von Stade Reims zu Leverkusen im Winter dort kein Pflichtspiel absolvierte. Was nicht unerwartet kam, denn bei Leverkusen spielt mit dem Finnen Lukas Hradecky der Kapitän im Tor. Jetzt engagierte Leverkusen mit dem 23 jährigen, 1,96 Meter großen Tschechen Mate Kovar, der letzte Saison bei Sparta Prag spielte, aber Manchester United gehört, einen neuen Tormann, zahlte für ihn fünf Millionen Euro Ablöse.  Ein Signal an den 26 jährigen Pentz, dass man ihm nicht zutraut, irgendwann nach Hradecky die neue Nummer eins zu werden. Pentz, 13 Zentimeter kleiner als Kovar, muss sich ein neues Betätigungsfeld suchen. Die Entscheidung, als Tormann der Saison im letzten Sommer die Wiener Austria zu verlassen, war offenbar die falsche.

Foto: FC Sion.

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