Mit Kapitän Julian Baumgartlinger, Stefan Lainer, Sasa Kalajdzic, Xaver Schlager und Marcel Sabitzer fallen fünf Legionäre für Österreichs WM-Qualifikationsspiele am Mittwoch gegen Moldau in Chisinau und Samstag in Haifa gegen Israel aus. Schlager bekam Montag die schlimme Diagnose von einem Kreuzbandriss im rechten Knie, den er Sonntag bei Wolfsburgs 1:0 gegen RB Leipzig erlitt, wird daher heuer in der WM-Qualifikation kein Thema mehr sein. Schlager wird Dienstag in Hochrum bei Innsbruck von Kniespezialist Christian Fink operiert, der dafür extra seinen Urlaub unterbrach. Ihm vertrauten in der Vergangenheit nicht nur Österreichs Skistars, sondern auch Italiens Teamkapitän Giorgio Chiellini, die Bayern-Spieler Leroy Sane und Niklas Süle oder Marko Raguz vom LASK.
Bei Sabitzer besteht noch Hoffnung auf einen Einsatz gegen Schottland am kommenden Dienstag im Wiener Happel-Stadion. Er hat muskuläre Probleme im Adduktorenbereich, die eine Vollbelastung nicht zulassen. Teamchef Franco Foda erfuhr erst Samstag und Sonntag, nicht mit Baumgartner, Schlager und Sabitzer rechnen zu können. Daher holte er zwei von der Abrufliste in den Kader: Jakob Jantscher von Sturm Graz für die Kreativabteilung und Ex-Rapid-Kapitän Dejan Ljubicic vom 1.FC Köln für das zentrale Mittelfeld. Beide sind erstmals in der Ära von Foda dabei, für den 23 jährigen Jungvater Ljubicic wäre es sein erster Einsatz im Nationalteam. Bei Jantscher ist es eine sentimentale Rückkehr mit 32 nach fünf Jahren, die er sich durch seine Leistungen mehr als verdiente.
Jantscher erfuhr davon Sonntag Abend am Telefon von Foda. Der war sein Trainer, als er 2007 bei Sturm mit 18 in die Mannschaft kam. Zwei Jahre später feierte er am 6. Juni 2009 unter Didi Constantini beim 0:1 in der WM-Qualifikation gegen Serbien im Marakana von Belgrad ebenso wie Aleksandar Dragovic sein Teamdebüt. Zuletzt spielt er im Frühjahr 2016 im Team. Sowohl beim 0:2 gegen Holland in Wien (Bild oben) als auch bei der Europameisterschaft in Frankreich. Beim 1:2 gegen Island im Stade de France von Paris bestritt er am 22. Juni 2016 das letzte seiner bisher 23 Länderspiele. Damals war er Legionär beim FC Luzern. Danach spielte er noch ein Jahr in der Türkei bei Rizespor, seit 2018 ist er wieder daheim bei Sturm Graz. Trug einiges zum Aufschwung bei: Letzte Saison elf Tore und 14 Assists, in der aktuellen vier Tore und acht Assists in neun Spielen. Jantscher ist auch ein Spezialist für Standards. Auch damit könnte er wichtig sein.
In den letzten Jahren schuf er sich bereits ein Standbein für die Zeit nach der Karriere. Als Obstbauer in der Nähe vom Sturm-Trainingszentrum in Messendorf, der mithilfe seines Schwiegervaters unter anderem köstlichen Schnaps produziert. Für den er keine Werbung macht, sich damit von der p.r.-Aktionen von Marko Arnautovic für Gin und Wodka unterscheidet. Der Bologna-Legionäre meinte zu den Ausfällen vor den drei Spielen in sieben Tagen: „Es hilft nichts, wir müssen da durch.“ Seine Fitness bezeichnete er als in der Nähe von 100 Prozent. Also besser als bei der Europameisterschaft.
Ljubicic kam in den ersten drei Runden des 1.FC Köln vom Start weg im zentralen Mittelfeld zum Einsatz, was vor Saisonbeginn nicht unbedingt zu erwarten war, machte dabei immer eine gute Figur. Florian Grillitsch spielte bisher auch aus Verletzungsgründen gar nicht, Stefan Ilsanker nur einmal als Innenverteidiger, Konrad Laimer bei Leipzig nur zweimal als Joker. Also könnte Ljubicic durchaus sein Debüt feiern. Dienstag fliegt das Team nach Chisinau, wo es praktisch das einzige gemeinsame Training gibt. Wenig Vorbereitung auf einen Pflichtsieg.
Valentino Lazaro, diesmal nicht im Teamkader, wird Dienstag bei Benfica Lissabon landen, damit bei einem Vereine, der in der Champions League. spielt. Das ist nach Newcastle und Borussia Mönchengladbach der dritte Klub, an den Inter Mailand Lazaro seit Jänner 2020 verleiht. Ex-Teamstürmer Lukas Hinterseer kehrt nach acht Monaten in Südkorea bei Ulsan Hyundai nach Deutschland zurück. Der 30 jährige Tiroler stürmt künftig bei Hannover 96 in der zweiten Liga.