Marco Rossi bestritt zwischen 13. Oktober und 17. November letzten Jahres 16 NHL-Spiele für Minnesota Wild, kam dabei auf nur einen Scorerpunkt. Danach musste er zurück zum Farmteam Iowa Wild in die American Hockey League. Dort zeigte der Vorarlberg zuletzt mit überzeugenden Leistungen auf, aber die Chancen, diese Saison in die NHL zurückzukehren, sind nicht sehr groß. Denn bei Minnesota läuft es nach Plan: Als Tabellenführer der Central Division ist ein Play-off-Platz im Westen praktisch fixiert. Kein Grund also, irgendetwas am Kader zu ändern. Anders sieht die Situation bei den Detroit Red Wings im Osten aus: Keine Chance auf einen Platz unter den ersten drei der Atlantic Division, im Rennen um eine von zwei Wild Cards für die Play-offs acht Runden vor Schluss des Grunddurchgangs nur auf Rang sieben, neun Punkte hinter dem Zweiten Pittsburgh. Unwahrscheinlich, dass die Aufholjagd gelingt.
Diese Konstellation spricht dafür, dass Marco Kasper in einem der ausstehenden acht Partien bis zum 13. April als neunter Österreicher nach Reinhard Divis, Christoph Brandner, Thomas Pöck, Thomas Vanek. Andreas Nödl, Michael Grabner, Michael Raffl und Rossi in der NHL zum Einsatz kommen könnte. Auf der Homepage der Red Wings wurde bereits gemeldet, dass der 18 jährige aus Schweden nach dem Scheitern mit Rögle im Viertelfinale zurückbeordert wurde. Aber nicht zum Farmteam Grand Rapids, wie ursprünglich angenommen. Sein Vater Peter, Anwalt und Spielermanager, begleitete ihn in die Staaten. Auf der Detroit-Homepage wurde Kasper sehr gelobt: Kein Talent unter 20 schaffte vor Kasper in 52 Spielen der ersten schwedischen Liga 23 Scorerpunkte, dazu hatte er eine positive Plus/Minus-Bilanz (plus sieben). Detroits „Europa“-Chef Niklas Kronwall hat eine sehr gute Meinung über Kasper. Die teilt General Manager Steve Yzerman. Sonst hätte er Kasper beim letzten Draft nicht als Nummer acht in der ersten Runde gezogen.
Keine andere Mannschaft in der NHL veränderte letzten Sommer das Gesicht des Stammkaders so stark wie die Red Wings. Ob auf der Trainerposition, im Tor, der Abwehr und auch im Sturm, überall gab es Wechsel. Yzerman wollte Kurs auf die Play offs setzen, das gelang mit dem neuen Head Coach Derek Lalonde offenbar nicht. Trotz der starken Saison von Kapitän Dylan Larkin, des besten Centers, mit bisher 72 Scorerpunkten. Daher könnte dort, wo Thomas Vanek im Jänner 2019 als erster Österreicher sein 1000. NHL-Spiel bestritt, Monate später seine 14 jährige NHL-Karriere beendete, die von Kasper beginnen, Etwa in einem der drei Heimspiele der kommende Woche in der Little Caesars Arena. Das erste wäre Donnerstag gegen die Buffalo Sabres, Vaneks ersten NHL-Klub.
Foto: Detroit Red Wings.