Fußball

Am Beispiel Pichler: „Young Violets“ hauchten Austria neues Leben ein

Mit dem höchsten Sieg unter Trainer Christian Ilzer, dem ersten in der Bundesliga  mit fünf Toren Differenz seit dem 6:1 im Wiener Derby gegen Rapid in der Ära von Thomas Letsch am 16.Dezember 2018, dem 5:0 (3:0) gegen ein desolates Hartberg, das laut Trainer Markus Schopp alles vermissen ließ, was die Mannschaft bisher auszeichnete, wahrte die Austria in der mit 6000 Zuschauern ziemlich leeren Generali-Arena die Mini-Chance auf die Meisterrunde. Liegt vor den letzten sechs Runden des Grunddurchgangs nur noch fünf Punkte hinter den Oststeirern auf Platz sechs. Um das noch aufzuholen, muss es mit ähnlichem Schwung weiter gehen. Für den ein „Trio“ aus den Young Violets sorgte. Nach diesem Ergebnis ist es zwar leicht, dies zu behaupten: Aber vielleicht hätte Ilzer den „jungen Wilden“, die gar nicht mehr so jung sind, früher den Vorzug gegenüber arrivierteren Spielern, die bisher das Vertrauen nicht rechtfertigten, geben sollen. So wie es Sportvorstand Peter Stöger bereits seit Wochen bei den internen Besprechungen vorgeschlagen hatte.

Ähnlich hoch gewann die Austria unter Ilzer nur am 11.August beim 5:1 in Mattersburg. Dort schaffte auch Christoph Monschein einen Dreierpack wie gegen Hartberg. Inzwischen hält er bei 13 Toren, mit denen er Dritter der Schützenliste ist. Auch damals ließ der 20 jährige Dominik Fitz sein Talent  aufblitzen. Die Neuigkeit gegen Hartberg hieß Benedikt Pichler. Der 22 jährige gebürtige Salzburger, im Sommer von Austria Klagenfurt wegen seines großen Entwicklungspotenzials geholt, kam zu seinem ersten Bundesligaeinsatz von Beginn an. Nach zwölf Minuten stellte der Linksfuß die Weichen auf Sieg,als er eine Flanke des 23 jährigen Manprit Sarkaria, der zum dritten mal hintereinander in der Startelf stand, perfekt mit der Brust herunternahm und mit links Hartbergs Tormann Rene Swete keine Chance ließ. Acht Minuten später leitete Pichler über rechts die  Aktion zum 2:0, dem ersten Monschein-Treffer, ein. Als der zum zweiten Mal nach 34 Minuten zum 3:0 traf, war alles gelaufen. Die Tore nach der Pause durch Kapitän Alexander Grünwald und Monschein, zu dem der Assist von Pichler kam, waren nur noch Draufgabe auf die erste Hälfte, die für Monschein die beste der ganzen Saison war.

Pichler lief nach seinem ersten Bundesligator spontan zu Physio Florian Metz. Der ehemalige Austria-Spieler hatte seinen Einsatz, der wegen Adduktorenbeschwerden etwas wackelte, möglich gemacht, Schon am letzten Sonntag war Pichler in der  Südstadt aufgefallen. Da sorgte er in den letzten 20 Minuten für Schwung, vergab aber per Kopf zwei Sitzer. Samstag traf er, fand alles super: „Besser hätte es nicht laufen können!“ In Salzburg jubelt mit ihm sein Berater Philipp Mirtl von der m & m deportivo-Agentur. Das ist der Sohn des ehemaligen legendären Sekretärs von Austria Salzburg, Rudi Mirtl. Bisher gab es im violetten Dress keinen Grund zum Jubeln für Pichler. Debüt im August beim blamablen k.o. in der Qualifikation zur Europa League auf Zypern gegen Apollon Limassol, kein Einsatz in der Bundesliga bis zum Kurzauftritt in der Südstadt, nur zwölf Spiele in der zweiten Liga mit fünf Toren und drei Assists. Gestern zeigte er erstmals, warum er geholt wurde. Aber gewonnen ist damit noch nichts, Weder für Pichler noch für Austria.

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