Fußball

Auf das violette Motto von Anstand und Stil vergessen

Mit dem ersten Torschuss des ganzen Spiels ging die Austria in Mattersburg vor der Pause durch Bright Edomwonyi in Führung, verlor aber in der zweiten Hälfte mit dem starken Wind im Rücken total die Kontrolle über das  Spiel. Wirkte mitunter desolat, Am Ende feierte Mattersburg mit 2:1 (0:1) den ersten Sieg nach fünf Runden. Weil zunächst Ex-Austrianer Mario Kvasina den Ausgleich köpfelte und dann Mattersburgs Trainer Klaus Schmidt mit Patrick Bürger und Martin Pusic, der früher im Austria-Nachwuchs spielte, die entscheidenden Joker ein. Bürger köpfelte Pusic an, das war sechs Minuten vor Schluss der Sieg. Der vierte in den letzten fünf Duellen gegen Austria. Damit  bleiben die Burgenländer im Kampf um die ersten sechs in Schlagdistanz, verpassten die Verlierer, den Platz unter den ersten sechs abzusichern.

Anstand und Stil heißt das Motto der  Austria. Vom violetten Stil war nach der Pause nichts mehr zu merken. Hohe Bälle, schlechte Flanken und so weiter. Das hatte nicht nur mit dem Wind und dem aufgeweichten Rasen zu tun.  „Wir haben die entscheidenden Zweikämpfe verloren, uns die Schneid abkaufen lassen“ gestand Trainer Thomas Letsch (Bild oben), „hinken den eigenen Ansprüchen hinterher“. Seine Marschroute mit drei zentralen Mittelfeldspielern (James Jeggo, Thomas Ebner und Uros Matic), sicher einem zu viel,  ging wieder einmal nicht auf. Abwehrchef Michael Madl wusste für den verpatzten Sonntag an der Gründe: „Wir haben nach der Pause die Basics vergessen. Von kämpfen, kratzen und beissen war nichts mehr zu merken“.

Und vielleicht auch deshalb verloren einige violette Fans, die zur Pause auf den dritten Austria-Sieg hintereinander eingestellt waren, nachher den Anstand. Einige waren am Rasen, wollten den Spielern zumindest die Meinung sagen, möglicherweise noch mehr. „So aggressiv darf man auch einer schwachen  Leistung uns gegenüber nicht sein“, fand Tormann Patrick Pentz wenig Verständnis. Ebenso Madl: „Es gib keinen Grund, dass Fans auf das Feld laufen dürfen.“  Kapitän Florian Klein konnte die angespannte Situation einigermaßen beruhigen, beschwor vor dem Wiener Derby am nächsten Sonntag die Einigkeit: „Wir dürfen jetzt nicht gegeneinander arbeiten, keine Stimmung gegen uns aufkommen lassen.“ Eine entspannt Atmosphäre wird es Dienstag bei der Weihnachtsfeier wahrscheinlich nicht geben.

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