Zwei Siege fehlen dem LASK, um wie letztes Jahr in die Gruppenphase der Europa League zu kommen. Das gelang unter Valerien Ismael über den Aufstieg gegen den FC Basel ins Play-off der Qualifikation für die Champions League, in dem sich der FC Brügge durchsetzte. Ismaels Nachfolger Dominik Thalhammer (Bild oben) muss es über den anderen Weg, die Europa League-Qualifikation, schaffen: Donnerstag Abend im leeren Linzer Stadion gegen den slowakischen Tabellenführer Dunajska Streda, live zu sehen in ORF 1, danach auswärts im Play-off gegen den Sieger aus Sporting Lissabon gegen Aberdeen. Donnerstag Abend ist Austria Salzburg quasi Vorbild für die Linzer: 1993 hatte der Weg der Erfolgstruppe in er Ära von Präsident Rudi Quehenberger und Otto Baric ins UEFA-Cup-Finale gegen Dunajska Streda begonnen. Mit zwei 2:0-Siegen. Der LASK braucht nur einen.
Einer aus der damaligen Salzburger Mannschaft, Kurt Garger, trainierte 16 Jahre später Dunajska Streda. Das Kapitel endete damals vor Gericht. Nicht der einzige in Österreich bekannte Name, der beim Klub der ungarischen Minderheit in der Slowakei anheuerte. Vor Garger bereits der Steirer Robert Pflug und der frühere Rapid-Star Zlatko „Zizo“ Kranjcar nach seiner Zeit als kroatischer Teamchef. Der letzte war Peter Hyballa, Ex-Trainer von Sturm Graz aus Deutschland, von 2018 bis 2020. Er folgte vor zwei Jahren auf den aktuellen ungarischen Teamchef Marco Rossi. Der ehemalige ungarische Teamchef hat jetzt bei Dunajska Streda das Sagen: Bernd Storck. Der hat an Österreich zwiespältige Erinnerungen: 2010 war er Teamchef von Kasachstan in der Qualifikation für die Europameisterschaft 2012. Da ging es auch gegen Österreich. In Salzburg stand es bis zur 91.Minute 0:0, he Roland Linz und Jimmy Hoffer Österreichs 2:0 sicherten, bei dem der 18 jährige David Alaba nach 66 Minuten eingewechselt worden war. Die „Revan he“ glng Storck 2016 in Bordeaux, als er mit Ungarn Österreich im ersten Gruppenspiel der Europameisterschaft eher unerwartet 2:0 bezwang. Als er mit Ungarn das Ticket für die WM 2018 nicht schaffte, war das Kapitel beendet. Danach trainierte er in Belgien, Mouscron und Cercle Brügge.
Dunajska-Präsident Oszkar Vilagi, ein schwerreicher Unternehmer, hatte offenbar gute Argumente, um Storck in das slowakische 22.000 Einwohner-Städtchen zu locken. Ein neues Stadion, eine Akademie. Bei der Finanzierung soll im Hintergrund Ungarns Staatchef Viktor Orban die Hände im Spiel gehabt haben. Namenssponsor des Stadions ist das ungarische Treibstoffunternehmen Mol. Storck stürmte mit einer Multi Kulti-Truppe an die Sitze der Liga: Sieben Siege in sieben Spielen, derzeit acht Punkte mehr als Meister Slovan Bratislava. Das bedeutet für die ungarische Minderheit mehr als einen sportlichen Erfolg. Thalhammer muss darauf eingestellt sein, dass Storck Donnerstag je zwei Legionäre aus Ungarn, Kroatien und Panama aufbieten wird, je einen aus Tschechien, der Ukraine und Venezuela. Einer der Ungarn ist Kapitän Zsolt Kalmar, der zuvor bei Bröndby Kopenhagen und RB Leipzig unter Vertrag gestanden war. Überraschend, dass der LASK-Herausforderer bei den Wettquoten als 5,5-Außenseiter gilt.
„Dunajska Streda hat sehr gute Einzelspieler, eine gute Spielstruktur, sehr hohe Außenverteidiger, ist physisch bärenstark“, weiß Thalhammer, „wird nach seiner Siegesserie mit breiter Brust nach Linz kommen“. Thalhammer ist auf ein sehr herausforderndes Match eingestellt und weiß, dass seine Mannschaft die Leistung der ersten Hälfte beim 1:1 in Innsbruck gegen WSG Swarovski Tirol am letzten Samstag über die volle Distanz bringen muss, um zu bestehen und aufzusteigen. Alles andere wäre ein Misserfolg. Auch wenn es gegen den slowakischen Tabellenführer geht.