Dienstag Mittag gibt Österreichs Teamchef Franco Foda seinen Kader für das Semifinale in den Play offs um das WM-Ticket gegen Wales am 24. März in Cardiff bekannt. Aus der deutschen Bundesliga bekam er Samstag drei gute Nachrichten und eine schlechte: Philipp Lienhart erkrankte an Corona, fehlte beim 3:2 (2:0) des SC Freiburg gegen Wolfsburg, ist damit ein Fragezeichen. Die guten: Tore von Christoph Baumgartner und Sasa Kalajdzic.
Baumgartner sorgte beim 1:1 (1:1) zwischen Hoffenheim und Bayern nach 32 Minuten mit seinem sechsten Treffer in dieser Saison für die Führung. Im Fallen brachte er eine Flanke volley ins lange Eck (Bild oben), erwischte Manuel Neuer in der Gegenbewegung. Baumgartners Landsmann Stefan Posch ließ sich beim Ausgleich von Robert Lewandowski zu leicht vom Polen abschütteln. Der sorgte per Kopf für sein 17. Auswärtstor in dieser Saison, was einen neuen Rekord bedeutet.
Drei Tore von Bayern zählten wegen Abseits nicht, bei seinem Schuss von Müller rettete Posch nach 70 Minuten mit Fuß und Ellbogen auf der Linie. Aber kein Elfmeter, da der Steirer den Ball nicht sehen konnte, er vom Fuß auf den angelegten Arm flog. Für Bayern bedeutete das Unentschieden vier Tage nach der 7:1-Gala gegen Salzburg eine Enttäuschung, für die Trainer Julian Nagelsmann den Rasen, den er als „furztrocken“ kritisierte, verantwortlich machte. Bayern kam damit zweimal hintereinander in der Bundesliga nur zu einem Punkt, ließ in der Rückrunde bereits zehn liegen. Marcel Sabitzer spielt erst ab der 81. Minute. Auch darüber wird Foda nachdenken müssen.
Über Baumgartner nicht: „Wir sind ein tolles Team mit einem guten Spirit“, freute sich der Niederösterreicher, „es war ein sehr interessantes, attraktives Match, in dem mehr Treffer möglich waren. Sowohl von uns als auch von Bayern. Die ließen diesmal Chancen aus, die sie normal nützen!“ Dass mit dem Unentschieden gegen den Meister vorerst Platz vier an Freiburg verloren ging, nahm er in Kauf. Freiburg kassierte gegen Wolfsburg in der 84. Minute den Ausgleich, drei Minuten später fiel das Siegestor. Bei den Verlierern spielte Xaver Schlager bis zur 76. Minute, Pavao Pervan stand statt des erkrankten Belgiers Koen Casteels im Tor.
Sasa Kalajdzic sorgte dafür, dass der VfB Stuttgart den Abstiegspatz verließ. Mit dem Ausgleich in letzter Minute zum 1:1 (0:1) bei Union Berlin. Letzte Woche erzielte er im Finish mit rechts den Siegestreffer gegen Mönchengladbach, in Berlin traf er wieder mit rechts. Zu beiden Toren kam die Vorarbeit vom kroatischen Verteidiger Borna Sosa. Fünf Minuten vor seinem Ausgleich traf Kalajdzic nur das Aluminium. Die zwei Tore von Zweimeter-Turm Kalajdzic brachten drei wichtige Punkte. Damit überholte Stuttgart dank der besseren Tordifferenz Hertha BSC Berlin. Der zweite Hauptstadtklub verlor bei Borussia Mönchengladbach 0:2 (0:1). Das dürfte Trainer Tayfun Korkut Sonntag den Job kosten. „Bild“ schrieb vor dem Spiel von einem „Entlassico“, weil angeblich auch der erkrankte Adi Hütter bei einer Niederlage zur Diskussion gestanden wäre. Doch er sah daheim am Sofa, wie sich seine Hoffnungen erfüllten, dass „Peinti“ die Kastanien aus dem Feuer holt. Hütters Assistent Christian Peintinger coachte für ihn die Mannschaft zum wichtigen Sieg und sieben Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone. „In unserer Situation war die Leistung der ersten Hälfte die bestmögliche“, freut sich Peintinger. Stefan Lainer spielte nach einer Grippe ab der 78. Minute.
In der zweiten Liga ließ Guido Burgstaller mit St. Pauli bei Abstiegskandidat Dynamo Dresden zwei Punkte liegen. Das 1:1 reichte, um hinter Tabellenführer Darmstadt (1:1 gegen Sandhausen) auf den zweiten Aufstiegsplatz vorzustoßen. Denn Werder Bremen verlor nach zehn Spielen ohne Niederlage mit Romano Schmid und Marco Friedl, der vor der Pause mit einer Beckenverletzung ausschied, in Heidenheim 1:2 (0:1). In der dritten Liga konnte Andreas Heraf mit dem Pleitekub Türkgücü München unerwartet über den dritten Sieg in seiner Trainerära jubeln. Vor 2489 Zuschauern wurde im Olympiastadion der überlegene Tabellenführer Magdeburg 2:1 (1:0) bezwungen. Sicher gut für Herafs Prestige. Auch wenn es durch den Abzug von elf Punkten nichts am Abstieg ändern wird.
Foto: TSG Hoffenheim.