In den ersten drei Runden der Qualifikationsgruppe gab es acht Unentschieden und nur einen Sieg, Samstag in der vierten Runde gleich drei. Den ersten für die Wiener Austria und Altach, den zweiten für WSG Tirol. Womit den Tirolern und Altach ein großer Schritt zum Klassenerhalt gelang, weil dies jeweils acht Punkte Vorsprung auf den Letzten Austria Lustenau brachte, und die Austria als Erster vier Punkte vor Wolfsberg liegt. Durch das erste Tor in dieser Saison gegen die Kärntner, erzielt durch Andreas Gruber (Bild) nach 13 Minuten mit links. Nach acht Treffern zwischen der zweiten und 12. Runde traf der violetten Topscorer seit 29. Oktober vier Monate nicht, dann einmal Anfang März beim 2:1-Auswärtssieg über Blau Weiß Linz, danach wieder nicht. Diese Torsperre ging in Wolfsberg zu Ende. Sein zehntes Tor brachte den ersten Saisonsieg der Austria gegen Wolfsberg und ihren Ex-Trainer Manfred Schmid. Freitag die Lizenz in erster Instanz bekommen, Samstag drei Punkte geholt. Zwei gute Tage.
Austria begann im Abwehrzentrum mit Tin Plavotic statt Marvin Martins, im zentralen Mittelfeld mit Routinier James Holland und Youngster Moritz Wels, der sein erstes Spiel in der Bundesliga über die volle Distanz bestritt. Das neue Duo gefiel Trainer Michael Wimmer gut, ebenso der dominante Auftritt von Beginn an: „Das muss etwas bewirken“, hoffte Wimmer. Hilfreich war sicher, dass Austria die letzten 20 Minuten nach gelb-rot für Thierno Ballo mit einem Mann mehr spielte. Dennoch blieb es bis zum Schluss spannend, weil die Chancen auf das zweite Tor nicht genützt werden. In der Abwehr ließ Austria fast nichts zu. „Nach schwacher Leistung verdient verloren“gab Schmid zu, „wir müssen anders auftreten“. Die Spekulationen, dass er nach drei Unentschieden und einer Niederlage angezählt ist, haben begonnen.
Altach gewann auch das dritte Vorarlberger Derby in dieser Saison. Zweimal 3:0 im Grunddurchgang, diesmal nur 1:0 (0:0) ohne Stammtorhüter Dejan Stojanovic, der wegen einer gebrochenen Mittelhand bis zum Saisonende zuschauen muss. Trainer Joachim Standfest machte nach fünf Unentschieden hintereinander den Sieg mit einem goldenen Händchen möglich: Sofian Bahloul traf zwei Minuten nach der Einwechslung nach einem Outeinwurf mit links. Der erste Torschuss des im Winter geholten 24 jährigen Franzosen in der Bundesliga bei seinem sechsten Einsatz. „Ein Derby zu gewinnen bedeutet so viel wie der Sieg in der Champions League“, übertrieb er bei aller Freude im Sky-Interview aber doch etwas. Vater des 2:1 (1:0) von WSG Tirol über Blau Weiß Linz war der 20 jährige Mali-Stürmer Mahamadou Diarra mit seinem ersten Doppelpack in der Bundesliga. Die Tiroler wackelten in den letzten 20 Minuten, hatten davor alles im Griff. Blau Weiß-Trainer Gerald Scheiblehner bezeichnete die Listung seiner Mannschaft in der ersten Hälfte als „nicht bundesligatauglich“. Der Kampf gegen den Abstieg dürfte ein Duell zwischen Lustenau und Aufsteiger Blau Weiß werden. Bei dem die Linzer derzeit fünf Punkte mehr haben.
Foto: Mario Urbantschitsch.