Fußball

Der neue Sturm-Tannenbaum änderte nichts: Eindhoven ist besser!

Die Hoffnungen auf ein möglichen Sturm-Wunder dauert eigentlich nur sechs Minuten. Zwischen der 1:0-Führung der Grazer durch den Dänen William Böving nach 26 Minuten und dem Ausgleich für PSV Eindhoven durch Joey Veerman sechs Minuten später.  Damit war eigentlich alles erledigt. Was folgte, war eigentlich nur noch Draufgabe. Endstand 3:1 für Hollands Vizemeister, Gesamtscore 7:2. Sturm verkaufte sich vor 12l571 Zuschauern teuer, im September geht es in der Gruppenphase der Europa League weiter. So wie in der vergangenen Saison.

Das wahre Sturm-Können zeigen, so hieß die Devise von Trainer Christian Ilzer. (Bild). Dafür änderte er sogar sein System. Diesmal nicht die Mittelfeldraute, die er stets bevorzugt, die aber in Eindhoven sozusagen „zerbröselte“, sondern ein 4-2-3-1. Roman Mählich, der ORF-Experte mit erfolgreicher Sturm-Vergangenheit, nannte die neue Raumaufteilung im Mittelfeld „Tannenbaum“. Mit der es ging es besser. Böving verwertete erst seine zweite Chance zur Führung, die perfekte Flanke kam von Alexander Prass, den laut „Sky“ der italienische Serie A-Klub Udinese beobachtete. Aber danach nützte der auch der Sturm-Tannenbaum nichts. Die individuelle Qualität von Eindhovens Kapitän, Luuk de Jong, im Angriffszentrum, sorgte für die rasche Wende im Spiel. Beim Ausgleich legte er ideal den Ball auf Verman zurück, das 2:1 nach 39 Minuten erzielte er selbst. Er hechtete in eine Flanke von Verteidiger Jordan Teze, traf per Kopf. Zur Pause durfte er als „Belohnung“ in der Kabine bleiben. Alles war entschieden. De Jong erzielte in den zwei Partien drei Treffer.

In der zweiten Hälfte zählte der Ausgleich durch einen Kopfball von David Affengruber nicht, da Ion Gorenc Stankovic im Abseits stand. Da sah der polnische VAR Piotr Lasyk, der serbische Referee Srdjan Jovanovic nach On Field-Review auch. Ähnliches passierte im Finish bei einem Hands von Innenverteidiger Gregory Wüthrich im Strafraum. Den fälligen Elfmeter verwandelte Ricardo Pepi, der amerikanische Ersatz für De Jong. Für den letzten Aufreger sorgte der im Finish eingewechselte Routinier Jakob Jantscher. Er traf in der 94. Minute zweimal die Stange. Zumindest ein Hinweis, dass er es noch immer kann. Trotz allem: Nur mit einer Leistung wie in der ersten halben Stunde über die volle Distanz, hat Sturm eine Chance, anders als vor einem Jahr die Gruppenphase der Europa League zu überstehen. „Den Schuss zum Ausgleich hätten wir verteidigen müssen“, gab Kapitän Stefan Hierländer zu. Eine positive Meldung für den Vizemeister: Die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr will in den nächsten zwei Wochen mit Sturm-Präsident Christian Jauk über dessen Angebot, das Baurecht im Stadion für einen zweistelligen Millionenvertrag zu kaufen, reden.

Ein österreichischer Sieger am Dienstag: Ex-Salzburg-Tormann Cican Stankovic, der mit AEK Athen bei Dinamo Zagreb (mit Ex-Rapidler Robert Ljubicic) in letzter Minute 2:1 begann. Es war erst das erste Spiel, da letzte Woche das Match in Athen nach Fan-Ausschreitungen, bei denen ein Anhänger von AEK getötet wurde, abgesagt wurde. Den Sprung ins Play-off schafften Rakow Czestochowa aus Polen, Maccabi Haifa durch zwei Siege über Slovan Bratislava, Sporting Braga, Galatasaray Istanbul, FC Kopenhagen mit einem Sieg im Elfmeterschießen bei Sparta Prag, die Glasgow Rangers und Norwegens Meister Molde. Der beendete das Färöer-Wunder Klaksvik. Die Entscheidung für Molde, das 2:0, fiel aber erst im Nachspiel nach 112 Minuten. Klaksvik spielt in den Play-offs zur Europa League weiter.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

3

Meist gelesen

Nach oben