Mittwoch Auftakt zur 100. Saison der stärksten Eishockey-Liga der Welt. Das Markenzeichen der NHL: Jede der 30 Mannschaften kann Meister werden. In der Saison 2017/18 werden es 31 sein: Alles wartet gespannt auf das Debüt des Teams aus der Wüste, sprich Las Vegas. Der erste General Manager George McPhee, zuvor bis 2014 17 Jahre lang bei den Washington Capitals, ist im Hintergrund schon fleißig am werken. Der milliardenschwere Besitzer Bill Foley überlegt noch zwischen drei Nicknames. Auf jeden Fall Knights, entweder Desert, Golden oder Silver. Für den Titelverteidiger Pittsburgh Penguins beginnt die Saison mit Sorgen um den Superstar: Sid Crosby wird wegen einer im Training erlittenen Gehirnerschütterung nicht nur beim Start gegen Washington fehlen. Nicht die erste von Crosby. 2011 verpasste er wegen zwei fast das gesamte Jahr.
Zwei der drei österreichische Beiträge kommen erst in der Nacht auf Freitag dran. dran: Das NHL-Debüt von Thomas Vanek bei den Detroit Red Wings geht im Wirbelsturm geschädigten Florida bei Tampa Bay Lightning in Szene, Detroits Bezwinger in der ersten Runde des letzten Play-offs. Das erste Match von Thomas Grabner bei den New York Rangers ist ausgerechnet ein Lokalderby im Madison Square Garden gegen die Islanders, für die er fünf Jahre (2010-2015) gespielt hatte. Thomas Raffl beginnt die vierte Saison bei den Philadelphia Flyers erst in der Nacht Nacht auf Samstag bei den Los An Los Angeles Kings. Vanek ist der dienstälteste Österrecher in der NHL. Er geht in die 13. Saison, hält bei 316 Toren und 333 Assist in 817 Partien, ist auch der am besten bezahlte Legionär aus der Alpenrepublik. Vanek verdient 2,6 Millionen Euro für eine Saison, Raffl in Philadelphia 2,14, Grabner am Big Apple 1,44 Millionen. Reicht bei allen drei für mindestens zwei warme Essen pro Tag.
Österreichs Aushängeschild Vanek steht nach der verpatzten letzten Saison bei Minnesota mit nur 18 Toren und 42 Scorerpunkten am meisten im Blickpunkt. Starker Auftritt im Team Europa beim World Cup in Toronto, Lobeshymnen nach dem ersten Match im Dress der Red Wings am letzten Samstag in der letzten Vorbereitungspartie gegen Toronto. Sowohl von Coach Jeff Blashill als auch vom 36jährigen schwedischen Kapitän Henrik Zetterberg. Die Medien in Detroit entdeckten Ähnlichkeiten mit dem Hollywood-Schönling Bradley Cooper, Vanek will aber nur Schlagzeilen am Eis liefern: „Häßliche Tore kann ich am besten“, versprach der 32jährige Routinier grinsend. Detroit wartet auf viele häßliche Vanek-Tore, damit es besser läuft als zuletzt. In der ersten Playoff-Runde ausscheiden passt nicht zu den hohen Ansprüchen der Red Wings , die zuletzt 2008 den Stanley Cup gewannen. 2016 erreichten sie zum 25. Mal in Folge die Playoffs.Die Torhüterposition ist mit dem Tschechen Petr Mrazek und Jimmy Howard gut besetzt, der etablierteste Verteidiger , Niklas Kronwall, ist bereits 35. Die Toplinie im Angriff soll Zetterberg mit dem Slowaken Tomas Tatar und dem Dänen Frans Nielsen bilden. Beide spielten mit Vanek beim World Cup. Nicht mehr dabei: Die russische Centerlegende Pavel Datsyuk, der trotz laufenden Vertrags mit 38 unter das Kapitel Detroit nach 15 Jahren und 953 NHL-Spielen einen Schlussstrich zog.
Michael Grabner feiert in seiner achten Saison ein Wiedersehen mit seinem ersten Coach: Er kennt Alain Vigneault noch aus Vancouver-Zeiten. 397 Spiele absolvierte der Villacher bisher in der NHL, kam dabei auf 104 Tore und 69 Tore. Auch mit 29 Jahren zählt er noch zu den Raketen am Eis. Letzte Saison machte er sich bei den Toronto Maple Leafs unter Starcoach Mike Babcock, der ihm viel Eiszeit gab, vor allem im Penaltykilling einen guten Namen. Das Spiel in Unterzahl zählte hingegen laut Statistik zu den Schwächen der Rangers. Vielleicht soll Grabner, der für zwei Jahre unterschrieb, dies beheben. Die drei großen Stars des Teams aus Manhattan: Schwedens Topgoalie Henrik Lundqvist, Kapitän Ryan McDonagh und Angreifer Rick Nash. Mit den Rangers müsste Grabner zum Unterschied von Toronto wieder ins Play-off kommen. Aber Vigneault muss mehr liefern als das k.o. in der ersten Runde, wenn es auch gegen den späteren Stanley-Cup-Sieger Pittsburgh passierte.
Auch Raffl überlebte mit den Flyers nicht die erste Runde, die Hürde Washington war zu hoch. Sein Vertrag wurde bereits zuvor um drei Jahre verlängert -Zeichen d er Wertschätzung bei General Manager Ron Hextall und Coach Dave Hakstol. Also auf ein Neues mit den Stürmerkollegen Giroux, Couturier, Schenn, Simmonds, Voracek und Bellamare, mit dem 38jährigen Schweizer Verteidiger Mark Streit, dem 23jährigen Newcomer Gostisbehere und Tschechen-Goalie Neuvirth. Hakstol antwortete auf die Frage nach seinen Erwartungen in Raffl nach dessen 217 Spielen mit 43 Toren und 38 Assists nur mit einem Wort: Powerhockey.