Fußball

Die provokante Frage zur Austria von Herbert Prohaska

Blamables Aus, Bankrotterklärung. So hießen österreichweit die Reaktionen auf Austrias Ausscheiden in der Qualifikation zur Conference League gegen Breidablik aus Island. Die violette Ikone, Herbert Prohaska, denkt da ganz anders und stellte eine provokante Frage: „Ist es wirklich so blamabel, wenn der Achte aus Österreich, der die Austria in der letzten Saison ja war, den Vierten aus Island nicht eliminieren kann? Für mich eigentlich nicht!“ Alles andere wäre für Prohaska Realitätsverweigerung: „Es ist nun einmal  Tatsache, dass die Austria derzeit kein  Geld hat, um eine Mannschaft aufzubieten, die ihren eigenen  Ansprüchen gerecht wird. Das muss man zur Kenntnis nehmen!“ Blamabel sei es sicher, dass es so weit kommen konnte. Prohaska macht sich schon jetzt etwas Sorgen um den neuen Trainer Manfred Schmid: „Der Tag, an dem er es bereuen wird, sich um den Job bei seinem Herzensklub gerissen zuhaben, könnte möglicherweise nicht mehr so fern sein!“ Nämlich, wenn es im Herbst in dieser Tonart weiter gehen sollte, was für Prohaska mit dieser Mannschaft keine große Überraschung wäre, und Schmid dafür als Sündenbock herhalten muss, obwohl er es sicher nicht ist. Aber das gehört eben zum „Geschäft“.

Fakt bleibt, dass nach der bitteren Niederlage auf Kunstrasen die Austria Sonntag in der Generali-Arena dringend ein Erfolgserlebnis in der Bundesliga gegen WSG Tirol brauchen würde. Irgendwie bleiben einem aber doch sich  widersprechende Aussagen in Erinnerung. Etwa von Sportchef Manuel Ortlechner. Sonntag kündigte er rund um das 1:2 in Ried an, der Kader werde im September personell anders aussehen.  Fünf Tage später meinte er, die Austria habe finanziell nicht mehr Möglichkeiten. Derzeit sollte man mit seinen Ankündigungen etwas vorsichtig sein.  Schmid schwankte als Reaktion auf das 1:2 zwischen Konsequenzen ziehen, eine Mannschaft zu finden, die 90 Minuten bereit ist, Gas zu geben und um Austrias Wappen zu laufen und der anderen Möglichkeit, nicht draufzuhauen und damit allen zu helfen. Er wird sich angesichts der Umstände wohl für die zweite Variante entschieden haben: „Wir haben viele Themen!“ Die 18 jährige Leipzig-Leihgabe Noah Ohio könnte zum Kader gehören. Schnelle Stürmer wie der Engländer wären ja gefragt.

Tirols Trainer Thomas Silberberger sieht bei Austria schon etwas Feuer am Dachl, wie er es ausdrückte, bezeichnete Violett aber trotzdem als Favorit. Weil angeschlagene Gegner immer gefährlich sein können, Er muss auf seinen ersten Torschützen dieser Saison, den erkrankten Innenverteidiger Maxime Awoudja verzichten, hat aber drei zur Verfügung, die beim 1:1 gegen Admira ausgefallen waren: Ganz vorne die Juventus-Leihgabe Giacomo Vrioni, im Mittelfeld den von Aarhus gekommenen Dänen Boor Blume und Valentino Müller, den Neuzugang vom LASK. Ersatz für Stuttgart-Leihgabe Áwoudja ist der 20 jährige Felix Bacher, der letzte Saison in der zweiten Mannschaft des SC Freiburg spielte.

Foto: © ServusTV.

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