Fußball

Die Südstadt-Gefahr für die Hauptstadt hat eine grün-weiße Vergangenheit

Hauptstadt gegen Südstadt. So heißt nach dem Cup-k.o. in Graz Rapids Devise für das Heimspiel gegen Admira am Sonntag, für das  17.500 Karten weg sind. Eine Devise, die grün-weiße Dominanz signalisieren soll: Die Hauptstadt zählt mehr als die Südstadt! Daher darf im Kampf um Platz drei nichts passieren, vor allem nicht der erste Punktegewinn Admiras im neuen Allianz-Stadion. Seit der Eröffnung vor zwei Jahren  erzielte Admira dort bei zwei Niederlagen und einem Unentschieden kein Tor.

Die größte Gefahr, dass sich dies am Sonntag ändert, kommt von einem mit grün-weißer Vergangenheit: Lukas Grozurek, im Jänner 2015 von der Hauptstadt in die Südstadt gewechselt. Vier Jahre lang hatten sich zuvor Rapids Trainer Peter Schöttel und Zoran Barisic um den 1,89 Meter großen Offensivspieler mit dem Körper eines Modellathleten bemüht, sahen bei ihm alle Anlagen, um zu einer Stütze zu wachsen. Die wurde Grozurek aber nicht: Nur fünf Tore in 81 Pflichtspielen. Das passte nicht zu seinem Potenzial. Woran das lag? Insider behaupten, dass sich Grozurek zu oft erst wohl fühlte, wenn es dunkler wurde. Und damit waren nicht die Flutlichtspiele gemeint.

Die Grozurek-Bilanz im Admira-Dress gegen Rapid: Sechs Siege zwei Unentschieden, vier Niederlagen, zwei Tore erzielt. Das zweite schmerzte Rapid besonders, weil es am 10. Februar 2016 im Happel-Stadion das 0:1 und damit das grün-weiße Ausscheiden im Cup bedeutet hatte. Diese Saison ist die bisher beste und effizienteste des inzwischen 26jährigen Grozurek: Neun Tore und sechs Assists in 29 Spielen. Nur ein Treffer weniger als der beste Rapid-Schütze, Kapitän Stefan Schwab. Der hat eine Admira-Vergangenheit. Auch zu Grozurek scheint Admiras Trainer Ernst Baumeister den richtigen Draht gefunden zu haben, in dem er mit ihm viel redete, ihm Vertrauen schenkte. Und daher wird Admira sicher die Option auf eine Verlängerung des Vertrags bis 2019 ziehen: „Als er im letzten Sommer kostenlos frei war, gab es keine Angebote für ihn. Jetzt schon, aber er ist nicht zu haben“, behauptet Baumeister. Aber wenn der Preis stimmt, könnte das letzte Wort darüber noch nicht gesprochen sein.

Gegen keine andere Mannschaft hat Baumeister als Trainer in der Bundesliga so oft gewonnen wie gegen Rapid. Nämlich sechsmal in neun Duellen. Dreimal in den letzten vier Partien, allerdings immer mit Heimvorteil. „Admira ist unberechenbar, wir sind gut darauf“, behauptete Rapids Trainer Goran Djuricin, mit dem kommende Woche die Gespräche über eine Vertragsverlängerung beginnen sollen. Schwab ist guter Dinge, dass Rapid durch das schmerzhafte Cuo-k.o, nicht aus der Bahn geworfen wird, sondern in der Liga dort weitermacht, wo letzten Sonntag beim Derbytriumph aufgehört wurde. Das würde bedeuten: Fünfter Dreipunkter hintereinander. Gelang Rapid auch im Herbst mit dem 4:2 gegen Wolfsberg, jeweils 1:0 in Mattersburg, gegen St.Pölten, Austria und Admira. Im März und April gelangen bei den vier Siegen gegen Wolfsberg, Mattersburg,  St.Pölten und Austria mit 15 Toren schon sieben mehr als bei den fünf Siegen hintereinander im Herbst.

Die Konsequenzen für Rapid aus den Samstag-Ergebnissen: Um Dritter zu bleiben, braucht es nach dem 1:0 des LASK gegen die Austria durch eine überragende Soloaktion von Thomas Goiginger knapp vor Schluss, die violette Hoffnungen auf Platz fünf und die Europa League so gut wie total zerstörte,  einen Sieg über Admira. Und mit dem würde Rapid auf fünf Punkte auf Sturm Graz und Platz zwei herankommen. Das machte Sturms überraschande Nederlge beim Vorletzten Wolfsberg möglich.

 

 

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