Fußball

Ein Spieler von Marcel Koller machte Andi Herzog zum Verlierer

Ein Spieler von Österreichs Ex-Teamchef Marcel Koller beim FC Basel sorgte für den verpatzten Einstand von Andi Herzog bei Israels Team. Taulant Xhaka, der ältere Bruder des in London bei Arsenal engagierten Schweizer Teamkapitäns, sorgte nach 55 Minuten aus 18 Metern für das Goldtor zu Albaniens 1:0 (0:0) zum Start in die Nations League. 5000 Zuschauer in der Elbasan Arena sahen im  Duell zwischen der Nummer 58 und 93 der Weltrangliste wenig mitreißendes. Wertvolle Aufschlüsse für den neuen Teamchef der Verlierer aus Österreich bei einer Niederlage, die ihm weh tat? „Ich wusste schon vorher, dass viel Arbeit wartet, von heute auf morgen nicht viel zu bewegen sein wird.“ Schottland, der andere Gegner Israels in der Nations League, bezog Freitag in Glasgow vor den Augen von Herzogs Scout Heinz Hochhauser ein 0:4-Debakel  gegen Belgien. Montag empfangen die Schotten Albanien, die Israelis bereiten sich auf ihr Duell gegen die Schotten Dienstag mit einem Test gegen Nordirland in Belfast vor.

Herzogs lautstarke Anweisungen aus der Coaching Zone in englischer Sprache waren nicht zu überhören. 52 Prozent Ballbesitz für Albanien, 48 für Israel, 14:14 bei den Torschüssen, 14 Fouls der Verlierer, zwei weniger als bei den Siegern, die 555 Passes spielten, Herzogs Team 43 weniger. Das leistete sich 73 Fehlpasses, einen mehr  als die von Italiens Ex-Teamverteidiger Christian Panucci, früher als Spieler unter Fabio Capello zweimal Champions League Sieger, gecoachten Albaner. Es war also eine ausgeglichene Partie. Vor der Herzog zu seinem Einstand doch einiges geändert hatte. Erstmals im 3-5-2-System, acht Umstellungen gegenüber dem zuvor einzigen Länderspiel in diesem Jahr.  Einer der acht „Neuen“, der von Herzog wieder reaktivierte  China-Legionär Eran Zahavi ließ bei seinem Comeback in der ersten Hälfte zwei Chancen auf die Führung aus, ein anderer, der ambitionierte Munas Dabbur, im Finish  zwei auf den Ausgleich. Da hatte die Nummer neun  nicht die Stärke im Abschluss, mit der er ansonst bei Österreichs Meister Red Bull Salzburg überzeugt. Austria-Legionär Alon Turgeman blieb auf der Ersatzbank. Auch als Zahavi zur zweiten Hälfte wegen einer Knöchelverletzung nicht mehr aus der Kabine kam.

„Die Einstellung war okay, weil sie bis zur letzten Sekunden um den Ausgleich kämpften, sich nie hängen ließen“, fand Sportchef Willi Ruttensteiner. Die großen Sicherheitsvorkehrungen um Israels Team bedeuteten  in ihren Dimensionen zwar für Ruttensteiner etwas neues, für Herzog aber nicht. Damit lernte auch in seiner Zeit bei der amerikanischen Nationalmannschaft zu leben. Auch bei den Spielen der USA ging öfters die Terrorangst um, gab es Empfehlungen, besser nicht das Hotel zu verlassen.

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