Eigentlich hätte der LASK nach dem Wechsel von Reinhold Ranftl zu Schalke auf der Position des rechten Verteidigers Handlungsbedarf. Aber vorerst holten die Linzer den 22 jährigen Franzosen Yannis Letard von FC St. Gallen, dem Siebenten der Schweizer Super League. Der 1,88-Mann bekam einen Vertrag bis 2024, ist der fünfte Innenverteidiger im Kader der Linzer nach Kapitän Gernot Trauner, Philipp Wiesinger, Petar Filipovic und Andres Andrade. Für Trainer und Sportchef Dominik Thalhammer passt Letard mit seiner „natürlichen Spielweise“ ideal zum LASK, weil er aggressiv nach vorne verteidigt. Das klingt alles gut. Es bleibt aber die Frage: Kann einer, der bei St. Gallen nicht erste Wahl war, dem LASK wirklich weiter helfen? Letard, der 2019 vom deutschen Drittligisten Aalen in die Schweiz wechselte, bestritt letzte Saison nur acht Pflichtspiele für St. Gallen, war nur 512 Minuten im Einsatz. Und das lag nicht nur an einem Bänderriss, der ihn im April außer Gefecht setzte.
Einiges tat sich auch bei Meister Red Bull Salzburg bei den Verteidigern: Patrick Farkas, der 2017 von Mattersburg kam, wechselte zum Schweizer Cupsieger FC Luzern, der weiter um eine zweite Saison von Louis Schaub kämpft. Die vier Jahre von Farkas in Salzburg waren auch von großem Pech gekennzeichnet: 2018 ein Kreuzbandriss, ein Jahr später ein Schlaganfall. Zwei Monate nach seinem „Highlight“ im Bullen-Dress, dem Führungstor beim 2:0 im Cupfinale 2018/19 gegen Rapid in Klagenfurt. Neu im Salzburger Kader wird der 21 jährige deutsche Verteidiger Kilian Ludewig sein: Der Nachwuchs-Teamspieler, der 2018 aus Leipzig geholt wurde, kam bisher nur bei Liefering in der zweiten Liga zum Einsatz, wurde im Jänner 2020 an Barnsley verliehen, wechselte neun Monate später nach dem Abgang von Trainer Gerhard Struber in Richtung New York zum deutschen Absteiger Schalke. Für den bestritt er fünf Spiele, ehe ihn ab Jänner ein Mittelfußbruch außer Gefecht setzte. Den Fitnesstest für den Neustart in Salzburg bestand er. Keinen wird es für den an St. Pölten verliehen gewesenen slowakischen U 21-Teamspieler Peter Pokorny geben: Er versucht sein Glück in Spaniens La Liga bei Real Sociedad in San Sebastian.
Einen neuen Klub fand der bei Sturm Graz nicht mehr gefragte Kevin Friesenbichler: Künftig geht er in der lettischen Hauptstadt Riga für den Erstligisten FK RFS auf Torjagd.
Foto: LASK.