Ist es nur ein sogenanntes Zwischenhoch oder die große Wende? Nach Bayern Münchens erstem Vorbereitungsspiel in den USA, dem 5:0 (3:0) in Washington gegen DC United, fand Trainer Julian Nagelsmann so positive Worte über Marcel Sabitzers 45 Minuten-Auftritt, bei dem er das 2:0 erzielte wie nie zuvor. Ähnlich hörte man in d er ganzen letzten Saison nicht: „Eine tolle Vorstellung, er ist einer der besten Spieler in den Vorbereitung“, strich Nagelsmann Österreichs Teamspieler heraus, ohne dass er explizit auf Österreichs Teamspieler angesprochen wurde, „er ist ein brillanter Spieler mit tollen Fähigkeiten. Das wusste ich immer“, setzte Nagelsmann noch einen drauf. Schließlich hatte er ihn ja nach zwei gemeinsamen Saisonen bei RB Leipzig auch mit nach München gelockt. Dort klappte nichts, worauf man Sabitzer beim deutschen Meister keine große Zukunft mehr gab.
Schon im Mai hatte Sabitzer den Bayern-Bossen bei einer Besprechung in der Säbener Straße, bei der auch sein Berater, Rogon-Boss Roger Wittmann dabei war, klargemacht, dass er nicht aufgeben, sondern einen Neustart versuchen will. Sein Vertrag läuft bis 2025. Darum regierte er nicht auf die Spekulationen um Interessenten für ihn, auf Meldungen, dass ihm Bayern nichts in den Weg legen würde, sollte ein gutes Angebot für ihn, so ab 15 Millionen Euro Ablöse, auf den Tisch kommen. „Es gibt viele, bei denen es im ersten Jahr bei Bayern nicht so klappte, wie sie sich es vorstellten“, meinte „Verkaufskandidat“ Sabitzer lapidar. In Washington gab es das erste Lebenszeichen. Folgt das zweite am Sonntag in Portland gegen Englands Meister Manchester City? „Letzte Saison spielte Sabitzer die Bälle oft nach hinten, jetzt ins letzte Drittel. Das macht mich glücklich“, behauptete Nagelsmann.
Vielleicht auch deshalb, weil sich abzeichnet, dass er seinen Wunschspieler Konrad Laimer von RB Leipzig nicht bekommen wird. Bullen-Boss Oliver Mintzlaff fordert weiter 30 Millionen Euro, lehnt auch Ratenzahlungen ab. Bayerns Angebote waren bisher darunter. Donnerstag erlitt Leipzig daheim vor vollem Haus (47.000 Zuschauer) im Prestige-Test gegen Jürgen Klopps FC Liverpool ein 0:5 (0:1)-Debakel, bei dem Liverpools von Benfica Lissabon gekommener neuer Uruguay-Stürmerstar Darwin Nunez in der zweiten Hälfte alle vier Treffer erzielte. Laimer wurde ebenso wie Xaver Schlager nach 59 Minuten eingewechselt. Da stand es schon 0:3. Nächsten Mittwoch gastiert Liverpool bei Österreichs Meister Red Bull Salzburg.
Foto: FC Bayern München.