Fußball

Erfüllt Lang bei Rapid die Erwartungen, wird die Ablöse siebenstellig!

Für Andreas Schicker, den Sportchef von Sturm Graz, machte bereits Dienstagvormittag kein Geheimnis daraus, dass die Suche für ihn gelaufen war. Offiziell machten Sturm und Rapid den Wechsel von Christoph Lang nach Hütteldorf erst am Abend um 17.20 Uhr. Mit der üblichen Begleitmusik: Schicker wünschte dem 22 jährigen alles Gute auf seinem weiteren Weg und die bevorstehenden Ausgaben in Wien. Schickers Kollege bei Rapid, Markus Katzer jubelte, weil Lang als junger österreichischer Spieler mit reichlicher Erfahrung im Profibereich hervorragend ins grün-weiße Anforderungsprofil passt. Klar, dass er von Lang erwartet, ein wichtiger Teil der Mannschaft zu werden und dies ihm auch zutraut. Ein Foto von Katzer und Lang lieferte Rapid mit. Da Katzer Montag mit der Mannschaft ins Trainingslaner nach Belek flog, in dem Lang erst Dienstagabend eintraf, muss das Bild bereits Montag oder noch früher in Hütteldorf geschossen worden sein.

Schicker begründete die Sturm-Entscheidung, Lang aus Hartberg zurückzubeordern und an Rapid abzugeben, mit dessen dezidierter Weigerung, seinen bis 2025 laufenden Vertrag zu verlängern. Damit habe Handlungsbedarf bestanden. Er räumte ein, dass man diskutieren könne, ob es richtig war, auf der Position des zweiten Stürmers vor einem Jahr nicht auf den Eigenbauspieler Lang zu setzen, sondern Bryan Teixeira von Austria Lustenau zu holen. Der in Graz bisher nicht wirklich aufzeigen konnte. Aber Sturm sei auf der Position mit Manprit Sarkaria oder dem Dänen William Böving sehr gut besetzt. Wenn Lang in Grün-Weiß so einschlägt, wie es Rapid erhofft, dann war es für Sturm ein lukrativer Verkauf, der inklusive Bonizahlungen eine siebenstellige Summe bringt. Über die Ablöse für Lang wurde offiziell Stillschweigen vereinbart. Auch das ist inzwischen die Normalität bei Transfers. Der von Nicolas Kühn zu Celtic Glasgow wurde rund fünf Stunden nach dem von Lang  offiziell. Der Deutsche ist nicht der erste Legionär, der von Rapid zum schottischen Meister wechselt. Im Sommer 2019  gelang es auch Linksverteidiger Boli Bolingoli die grün-weißen Dressen. Damals holte Sportchef Zoran Barisic 3,34 Millionen Euro Ablöse heraus. Bolingoli setzte sich bei Cetlic nicht durch, spielt derzeit in Belgien bei Mechelen.

Eigentlich wollte Rapid im Winter den Kader eher verkleinern, jetzt sieht es nicht danach aus. Denn Lang soll nicht der einzige Stürmer aus Österreichs U 21-Team sein, der nach Hütteldorf kommt.  Der 22 jährige Noah Bischof von Altach dürfte folgen. Auch er wird von der Österreich-Abteilung der deutschen Rogon-Agentur in Person der ehemaligen Salzburg-Spieler Daniel Kastner und Marko Vujic beraten, auch er deponierte beim Klub, seinen Vertrag nicht zu verlängern. Der läuft nur noch bis Juni. Zum Unterschied von Lang plant Rapid mit Bischof, der in 62 Pflichtspielen für Altach fünf Tore erzielte (in Österreichs U 21 waren es drei in neun Partien) noch nicht für die Bundesliga, will ihn in die zweite Liga verleihen. Trotzdem könnte man daraus schließen, dass Rapid von den Alternativen im aktuellen Kader (Fally Mayulu und der derzeit verletzte Barbados-Legionär Thierry Gale) nicht hundertprozentig überzeugt, bei den Hoffnungen aus der zweiten Mannschaft etwas skeptisch ist. Zumal auch ein neuer Legionär noch ein Thema ist.

Ob Sturm einen Ersatz für den schnellen Norweger Seedy Jatta, der nach einer Syndesmosebandoperation bis März ausfällt, suchen wird,ließ Schicker offen: „Das wird intern noch beraten!“ Auf jeden Fall wird der Markt beobachtet. Ob einer zu haben wäre, der Sturm auf Anhieb hilft. Sturm testet Mittwoch in Belek gegen den polnischen Klub Koronie Kielec, Rapid am Donnerstag gegen Slovacko, den Vierten der tschechischen Liga. Der im Jänner mit dem inzwischen 27 jährigen Marko Kvasina einen ehemaligen U 21-Teamstürmer holte. Der Ex-Austrianer versuchte sich nach seiner Zeit in Mattersburg bereits in Belgien (Oostende), der Schweiz (Luzern) und in der Türkei (Göztepe Izmir).

Altach scheiterte beim Versuch, einen aktuellen U 21-Teamspieler zu engagieren. Es kam zu keiner Einigung mit Olimpija Laibach über Innenverteidiger Pascal Estrada. Der bei den Slowenen im Herbst nicht mehr eingesetzt wurde, weil er den im Sommer auslaufenden Vertrag nicht verlängerte. Der Wechsel nach Vorarlberg ist aber nur bis Juli aufgeschoben.

Foto: SK Rapid/Red Ring Shots/Daniel Widner.

6

Meist gelesen

Nach oben