Fußball

Es bleibt trotz englischer Wochen bei Kurzarbeit in der Bundesliga

Mitte Juni steigt das zweite Meeting zwischen Sport-und Gesundheitsministerium sowie Bundesliga und ÖFB um eine Lösung für die kommende Saison. Wann es mit Frauenfußball weiter geht, wann mit dem Nachwuchs, was wohl das dringendste Problem wäre, was der Politik offenbar noch immer nicht bewusst wurde, wann mit den Amateurligen. Und ab wann die Bundesliga wieder vor Zuschauern spielen darf. Für die letzten 60 Spiele in der Bundesliga, die ausstehenden elf Runden in der zweiten Liga, die Freitag beginnen, bleibt es bei den leeren Tribünen, werden Transparente gegen Geisterspiele wie Dienstag von den Austria-Fans vor der Osttribüne in der Generali-Arena (Bild oben) zur Tagesordnung in den  englischen Wochen gehören.

Das dichte Programm ändert nichts daran, dass zehn der zwölf Klubs in der Bundesliga weiterhin, bis zum Saisonende, ihre Spieler in Kurzarbeit beschäftigen wollen. Die Ausnahmen sind wie bisher Meister Red Bull Salzburg und der LASK. Und das führt zu Dissonanzen zwischen Liga-Geschäftsführer Christian Ebenbauer  und der Spielergewerkschaft. Bisher marschierten beide während der Corona-Krise auf einer Linie, jetzt zeigen sich erste Differenzen. Die Klubs argumentieren, dass trotz englischer Wochen samt Besprechungen und Fahrten zu den Auswärtspartien die Spieler nicht auf eine Arbeitszeit von 40 Stunden pro Woche kommen werden, von der in allen Verträgen die Rede ist. Ganz einfach, weil „Auftritte“ im VIP-Club nach den Spielen, Sponsorentermine und ähnliches derzeit kein Thema sind. Und es sich trotz  Geisterspielen und TV-Geldern weiterhin um eine Ausnahmesituation handelt.  Weil die Einnahmen durch Zuschauer fehlen. Und das macht bei einigen Klubs namhafte Beträge aus. Speziell Rapid argumentiert in diese Richtung, aber auch Sturm Graz. Ebenbauer teilt die Ansicht der  Vereine.

Die Spielergewerkschaft und ihr Vorsitzender Gernot Zirngast hingegen nicht. Und daher gab er folgende Marschroute aus: Wer langfristige Verträge bei einem Klub hat und dem helfen will, Kosten zu sparen, dem ist es unbenommen, über den 15.Juni hinaus in Kurzarbeit zu bleiben. Allen, die keine Vereinbarung mit ihrem Verein über das letzte Spiel dieser Saison hinaus haben, rät die Gewerkschaft davon ab,  nach dem 15.Juni in Kurzarbeit zu bleiben, sofern sie es bisher waren. Als Paradebeispiel dafür sieht Zirngast Rapids Kapitän Stefan Schwab, Gegen Vertragslösungen mit Ende des Monats wie aktuell in Hartberg bei Sandro Gotal und Daniel Geissler wird die Gewerkschaft nicht einschreiten, weil das nicht zu vertreten wäre, da sich beide geweigert hatten, in Kurzarbeit zu gehen.

Bei Stefan Stangl, der  bei St.Pölten schon am 15. Juni gehen muss und Dienstag beim 5:0-Kantersieg  in Innsbruck gar nicht mehr zum Kader gehörte, gibt es noch einen triftigeren Grund für Zirngasts Schweigen, obwohl er das Vorgehen für nicht korrekt findet: Stangl ist nicht mehr Mitglied der  Spielergewerkschaft. Ob sich auch der Abwehrspieler geweigert hatte, in Kurzarbeit zu gehen, gab St.Pölten zumindest bisher nicht bekannt.

 

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