Mister Bayern München liefert auch in der Transferezit die deutschen Highlights. Dienstag mit James Rodriguez, Kolumbiens Torschützenkönig der WM 2014 in Brasilien, der zunächst für zwei Saisonen von Real Madrid ausgeborgt wurde. Zu Real wechselte er von AS Monaco nach der Weltmeisterschaft, als dort noch Carlo Ancelotti der Trainer war. Ihm folgte er jetzt in die bayrische Metropole, da er bei Real trotz der Rückennummer 10 öfters als ihm lieb war nur die Jokerrolle bekam. Die Leihgebühr für zwei Jahre: Zehn Millionen Euro. Dann gibt es eine Kaufoption um 38 Millionen Euro. Zwei Wochen vor James Rodriguez, der Mittwoch seinen 26.Geburtstag feierte, sorgte Bayern mit dem Überrschungstransfer des 22jährigen Corentin Tolisso für den teuersten Einkauf der Bundesligageschichte, zahlte 41,5 Millionen Ablöse an Olympique Lyon für den Mittelfeldspieler, der letzte Saison auf 14 Tore und sechs Assists kam.
Sozusagen die Krönung der Franzosen-Welle. Die Weltmeisterliga sagte bisher Bienvenue zu elf neuen Legionären aus Frankreich. Bisher war Brasilien die Import-Adresse Nummer eins seit 1963, jetzt ist Deutschlands Nachbarland das neue Brasilien. Kein Wunder, die Bayern machten mit Franck Ribery, Dortmund mit Ousmane Dembele beste Erfahrungen. Nicht zu vergessen auch die afrikanischen Spieler, die in den Nachwuchsakademien der französischen Vereine ausgebildet wurden. Dort wird größer Wert auf Technik, Taktik, Beidfüßigkeit und Kopfballstärke gelegt. Ebenfalls wichtig sind mentales Training und die charakterliche Ausbildung, damit sie zu positiven Menschen werden. Viele wollen ja über Fussball den sozialen Aufstieg schaffen. Das beste Beispiel: Dortmunds Torschützenkönig aus Gabun, Pierre Aubameyang.
Nach derzeitigem Stand beschäftigen acht Klubs keinen Österreicher: Borussia Dortmund, Peter Stögers 1.FC Köln, Hertha BSC Berlin, wo allerdings Salzburgs Valentino Lazaro auf der Wunschliste steht, Mönchengladbach, Eintracht Frankfurt, der Hamburger SV, Wolfsburg und Aufsteiger VfB Stuttgart. Auf Franzosen verzichten nur Hoffenheim, Hertha BSC Berlin, Leverkusen, der Hamburger SV und Hannover 96. Also steht es unentschieden: 21 Österreicher stehen bei zehn Klubs unter Vertrag, 21 Franzosen bei 13. Allerdings kamen in diesem Sommer nur fünf neue Österreicher dazu, davon wurden zwei aus dem eigenen Nachwuchs hoch gezogen.Bei Bayern der Tiroler Marco Friedl, bei Hoffenheim Stefan Posch. Robert Zulj wechselte ablösefrei von Fürth zu Hoffenheim. Geld kosteten Philipp Lienhart, der Dienstag an seinem 21. Geburtstag im dritten Test mit Freiburg sein zweites Tor köpfelte und Konrad Laimer für Leipzig. Mit sechs Millionen Ablöse war er der teuerste Österreicher, kostete Leipzig aber neun Millionen weniger als Franzosen-Stürmer Jean-Kevine Augustin. Was beide verbindet: Sie wollen im September mit Leipzig ihr erstes Spiel in der Champions League bestreiten, sich damit einen Traum erfüllen.