Montag telefonierte Ralf Rangnick nicht nur mit Neuling Max Entrup, sondern auch mit Rapid-Kapitän Guido Burgstaller. Gratulierte ihm nicht nur zu einem Supertor in Altach, sondern teilte ihm mit, dass er einen Monat nach seinem Comeback im Teamdress nur auf der 25 Mann langen Abrufliste steht. Dafür gibt es einen einleuchtenden Grund: Die gelb-rote Karte, die Burgstaller bei seinem Kurzeinsatz gegen Aserbaidschan in Baku bekam. Daher ist er gegen Estland gesperrt, die Reise nach Tallinn wollte Rangnick Burgstaller daher ersparen. Aber zugleich bekräftigte er, dass der 34 jährige für die Europameisterschaft ein Thema bleiben wird. Bei Leistungen wie am Sonntag nur logisch.
Bereits letzte Woche änderte die Bundesliga auf Rangnicks Bitten den Terminplan im Frühjahr. Im Sinne einer bestmöglichen Vorbereitung auf die Europameisterschaft. Deshalb beginnt die Saison eine Woche früher als ursprünglich geplant am 9. Februar, kann daher so wie die deutsche am 18. Mai enden. Aus Österreichs Liga kommen in Rangnicks letztem Kader vor dem EM-Jahr mit den Torhütern Alexander Schlager und Tobias Lawal, Salzburgs Innenverteidiger Samson Baidoo, Rapids Mittelfeldspieler Matthias Seidl, Manprit Sarkaria von Sturm Graz sowie Neuling Max Entrup sechs Spieler. Doppelt so viele Legionäre sind aus Deutschland dabei: Von Bayern Konrad Laimer, von Borussia Dortmund Marcel Sabitzer, von RB Leipzig Xaver Schlager, Christoph Baumgartner und Nicolas Seiwald (obwohl er bei Leipzigs Trainer Marco Rose nur selten zum Zug kommt), von Freiburg Philipp Lienhart und Michael Gregoritsch, von Hoffenheim Florian Grillitsch, von Mönchengladbach Max Wöber, von Werder Bremen Romano Schmid, von Mainz Verteidiger Philipp Mwene, vom 1. FC Köln Florian Kainz. Aus Italiens Serie A holte Rangnick Marko Arnautovic und Bologna-Verteidiger Stefan Posch, der letzten Freitag beim 1:0 gegen Lazio sein Comeback feierte, aus Spaniens La Liga Teamkapitän David Alaba, aus Frankreichs Ligue 1 Kevin Danso, aus der Premier League Sasa Kalajdzic, aus Dänemark Bröndby-Tormann Patrick Pentz.
Gegenüber den Oktober-Spielen gegen Belgien und Aserbaidschan sind Alaba, Mwene, Posch und Arnautovic wieder dabei. Mwene und Arnautovic, obwohl sie wegen Verletzungen seit Wochen kein Spiel bestritten haben. Grillitsch, von dem es hieß, wegen einer Oberschenkelverletzung bis Ende des Monats auszufallen, versicherte Rangnick, wieder voll im Mannschaftstraining zu stehen und auch am Wochenende für Hoffenheim in Augsburg wieder zu spielen. Arnautovic hofft auf Kurzeinsätze bei Inter am Mittwoch in der Champions League bei Red Bull Salzburg und Sonntag in der Serie A gegen Frosinone. Das reichte Rangnick. Die Arnautovic-Bilanz in diesem Jahr stimmt aber nachdenklich: Nur 15 Einsätze bei Bologna und Inter, davon sieben in der Startelf. Über die komplette Distanz spielte Arnautovic nur einmal.
So wie Burgstaller anders als im Oktober diesmal nur auf der Abrufliste: Niklas Hedl, Gernot Trauner, den weiter Knieprobleme plagen, Dejan Ljubicic, Muhammed Cham, Flavius Daniliuc, Alexander Prass und Marco Grüll. Auf der stehen erstmals Austrias Torjäger Andreas Gruber, Benedikt Pichler, der Ex-Austria-Stürmer in Diensten des deutschen Zweitligisten Holstein Kiel und LASK-Kapitän Robert Zulj. Erneut gehört Ex-Rapidler Ercan Kara, der am Wochenende beim ersten Sieg von Samsunspor, des Vorletzten der türkischen Liga, sein erstes Tor aus einem verwandelten Elfmeter erzielte, dazu. Es war sein fünfter Einsatz als Joker, einmal stand er in der Startelf.
Foto: Kuess.