Sonntag vor 50 Jahren, am 21. April 1974, gab es im Kongresshaus der Eisenbahner am Wiener Margaretengürtel die Gründung der Bundesliga, wurde sozusagen die Zehnerliga aus der Taufe gehoben. In der Jubiläumssaison wurde bereits ein 50 Jahre-Team gewählt (Bild), in dem mit Red Bull Salzburgs Kapitän Andreas Ulmer ein Spieler steht, der noch aktiv ist. Seine Zeit beim 17 fachen Meister läuft mit Saisonende allerdings ab, das wurde dem 39 jährigen Linksverteidiger bereits vor einem Jahr signalisiert. Er fühlt sich mit 38 Jahren aber noch so fit, dass er nicht aufhören will. Wo er nächste Saison spielen wird? Außer Ulmer steht mit Heribert Weber noch ein Spieler mit Salzburg-Vergangenheit im 50 Jahre-Team. Der Abwehrchef ist mit 573 Einsätzen der Rekordspieler in der Liga. Die Wiener Großklubs sind mit insgesamt sieben großen Namen vertreten: Die Austria mit Robert Sara, Herbert Prohaska, Toni Polster und Peter Stöger, der bei sieben Klubs in der Bundesliga spielte, was außer ihm kein anderer schaffte, aber die meisten Einsätze als Austrianer hatte. Von Rapid schafften es der Rekordtorschütze Hans Krankl, der unter anderem im Juni 1977 beim 11:1-Heimsieg gegen den GAK siebenmal traf, Andreas Herzog und der aktuelle Geschäftsführer Steffen Hofmann, der einzige Legionär im 50 Jahre-Team. Tormann Friedl Koncilia und Bruno Pezzey erinnern an weit bessere Tiroler Fußballzeiten. Trainer ist die Sturm-Legende Ivica Osim
Bis Freitag, bis zum 1:0 von Rapid gegen Sturm, waren 9295 Bundesligaspiele absolviert, kamen insgesamt 4007 Spieler zum Einsatz. In der Jubiläumssaison läuft die Fanwahl zum schönsten Tor der Bundesliga-Geschichte, wurden in einer Jubiläums-Ticketaktion mehr als 10.000 Fans eingeladen. Im Spiel 9301 der Bundesliga geht es am Geburtstag für den Serienmeister Salzburg im ersten Spiel nach dem Trainerwechsel von Gerhard Struber zu Unur Cinel um die Tabellenführung. Die kann nur mit einem Heimsieg gegen Austria Klagenfurt zurückgeholt werden. Cinel machten seine ersten fünf Tage als Chef, die er als produktiv bezeichnete, Spaß. Ob es auch am sechsten dabei bleibt? Salzburg ist nicht die einzige Mannschaft in Europa, die in diesem Jahr als Tabellenführer den Trainer wechselte. Das passierte auch beim Nachbarn Schweiz. Young Boys Bern trennte sich bereits Ende Februar von Raphael Wicky, weil der Vorsprung auf den Zweiten, Servette Genf, nur noch einen Punkt betrug. Wie bei Salzburg wurde der Trainer der zweiten Mannschaft der Nachfolger. Unter Joel Magnin wurden die Leistungen unwesentlich besser, aber da Servette in ein Tief fiel, hat Young Boys auf den Zweiten Lugano inzwischen sechs Punkte Vorsprung. Ob es auch bei Salzburg einen ähnlichen Effekt geben könnte? Bisher gibt es kein Indiz, dass Sturm Graz dem Beispiel von Servette folgt und schwächelt. Sogar in Partien, in denen es wie Freitag besser laufen könnte, gelingen Siege. Deshalb urteilte Sky-Experte Peter Stöger nach dem 1:0 gegen Rapid:“So kann man Meister werden!“
Wenn es Sonntag bei LASK-Hartberg zum drittenMal in dieser Saison keinen Sieger geben sollte, wird das vor allem Rapid freuen. Gewinnt nämlich der LASK zum zweiten Mal seit der Beurlaubung von Trainer Thomas Sageder, dann beträgt der Rückstand von Grün-Weiß auf Platz drei fünf Punkte. Hartberg verteidigt in Linz die stolze Serie von zehn Duellen gegen den LASK hintereinander ohne Niederlage, möchte den ersten Sieg in der Meistergruppe.
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