Fußball

Als Johann K. sang, hatte Rapid rostige Flügel

Freitagabend stellt einer der legendärsten Rapid-Torjäger als Sänger Johann K.  im ausverkauften Wiener Metropol sein neues Programm mit Monti Beton unter dem Titel „wo san denn die Zeiten hin“ vor. Er sang Hits der Kinks, Beatles, Rolling Stones, (dabei war er kurzfristig Johann Jagger), von Deep Purple, You two , danach welche aus dem Austro-Pop, auch vom Austria-Fan Wolfgang Ambros und seine eigenen. Zur gleichen Zeit verlor Rapid vor ausverkauftem Haus in Graz, vor 15.000 Zuschauern, zu denen auch Teamchef Ralf Rangnick und sein Vorgänger Franco Foda gehörten, zum ersten Mal in diesem Jahr, bezog mit 0:1 (0:0) die erste Niederlage dieser Saison gegen Sturm. Weil Rapid in der Offensive, um bei einem Johann K.-Hit zu bleiben, in der Offensive ohne Kapitän Guido Burgstaller, der nicht im Kader war,  rostige Flügel hatte, zum zweiten Mal in den letzten vier Runden kein Tor erzielte. Gegen den Dritten LASK und gegen den Zweiten Sturm, der damit zumindest bis Sonntag die Tabellenführung übernahm.

J, wo san denn die Zeiten hin, als Rapid in Graz gegen Sturm vier Tore erzielte. Mit Hans Krankl war es etwa in der letzten Rapid der Saison 1980/81, als Sturm mit Otto Baric als Trainer schon ganz auf Meistertitel eingestellt war, Rapid aber 4:1 gewann und damit den Wiener Erzrivalen zum Titel verhalf. Zuletzt war es im August 2014, als Max Hofmann, gestern Kapitän bei seinem Ligadebüt schon in der ersten Minute nach einem Elfmeterfoul die rote Karte bekam, Rapid nach 0:1-Rückstand aber 4:2 gewann, wobei Burgstaller zwei Treffer erzielte. Freitagabend hatte torgefährliche Rapid-Offensivaktionen Seltenheitswert. Nur die Defensivleistung war okay, Nerayisho Kasanwirjo spielte erstmals im Abwehrzentrum, ersetzte Landsmann Terrence Kongolo, Moritz Oswald blieb rechter Verteidiger. Im Angriff stand Ismail Seydi erstmals in der Startelf. Seine Schnelligkeit kam wenig zur Geltung. Dennoch sah alles nach dem dritten Unentschieden hintereinander zwischen den „Blackies“ und Rapid aus, als nach 79 Minuten der erste entscheidende Fehler von Tormann Niklas Hedl seit langer Zeit das Match entschied. Hedl kostete Rapid erstmals in dieser Saison einen Punkt.

Er ließ einen bereits gefangenen Pass von Amady Camara in Richtung Mika Biereth wieder aus, der Däne konnte mit dem Ball ins leere Tor laufen (Bild). Bei „Sky“ sprach Biereth vom bisher leichtesten und glücklichsten Tor in seiner Karriere. „So einen Fehler macht er nur einmal“, behauptete Rapids Trainer Robert Klauß. Er sagte Hedl in der Kabine zwecks Aufmunterung, besser jetzt als beim Cupfinale in Klagenfurt. Seine Gefühle beschrieb er als einen Mix aus Enttäuschung und Kampfeslust für die Revanche am Mittwoch in Hütteldorf.

Foto: Sepp Pail.

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