Fußball

Kalajdzic bekam neuen Sturmpartner mit Ladehemmung

Der emotionalste Transfer am Schlusstag der Übertrittszeit in Europas fünf Topligen passierte in der Premier League: Christian Eriksen unterschrieb siebeneinhalb  Monate nach seinem EM-Drama, als er am 12. Juni in Kopenhagen beim Gruppenspiel Dänemarks gegen Finnland mit Herzstillstand zusammenbrach, ins Leben zurückgeholt wurde, bis Saisonende für Aufsteiger Brentford, der auf Platz 14 steht. Dem 29 jährigen wurde im Juni ein Defibrillator eingesetzt, mit dem er bei Inter Mailand nicht weiter spielen durfte. In England nach eingehenden Untersuchungen schon. Brentford hat mit Thomas Frank einen dänischen Trainer, den Eriksen aus seinen Nachwuchszeiten kennt.

In Deutschland waren auch Österreicher von den Geschehnissen am Montag betroffen:  Sasa Kalajdzic bekam beim VfB Stuttgart mit Portugals U 21-Spieler Tiago Tomas einen neuen Nebenmann im Angriff. Der war Sonntag noch im gewonnenen Ligacupfinale bei Sporting Lissabon im Einsatz, seine Bilanz gibt aber nicht gerade zum Jubeln Anlass: In dieser Saison erzielte er in der Meisterschaft kein Tor. Christopher Trimmel, der Kapitän von Union Berlin, kann nicht mehr mit Max Kruse, dem besten Offensivspieler der „Eisernen“, um einen Europacup-Platz kämpfen Der 33 jährige wechselte vom Vierten zum 15. Wolfsburg, für den bereits 2015/16 spielte. Ein neuer Mitspieler also für Xaver Schlager, wenn er sein Comeback feiert und Pavao Pervan, der seinen Vertrag bis 2024 verlängerte.

Kruses Argument für die sportliche Verschlechterung:: Ein hoch dotiertes und langfristiges Angebot. Außerdem kennt Kruse Trainer Florian Kohfeldt aus gemeinsamen Zeiten bei Werder Bremen. Damals galt Kruse als Lieblingsspieler von Kohfeldt. Wolfsburg zahlte für Kruse, dessen Vertrag im Sommer ausgelaufen wäre, fünf Millionen Euro. Kein Problem, da der holländische Stürmer Wout Weghorst für 15 Millionen an Burnley, den Letzten der Premier League verkauft wurde. Statt Kruse engagierte Union Berlin Sven Michel von Paderborn, in der zweiten Liga auf Rang zwei der Torschützenliste hinter Guido Burgstaller.

Auch Adi Hütter und Stefan Lainer verloren bei Borussia Mönchengladbach eine Stütze: Der  Schweizer Denis Zakaria, der in Hütters Trainerära bei Young Boys Bern den Durchbruch geschafft hatte, wechselte nach Turin zu Juventus. Der Vertrag des Mittelfeldspielers wäre im Sommer ausgelaufen, jetzt bekam Mönchengladbach noch fünf Millionen Ablöse. Zakarias Abgang bedeutet eine Schwächung in einer heiklen Situation.

Am schlechtesten verlief der Montag für einen, der erst Anfang Jänner erstmals einen Trainerjob in Deutschland übernahm: Die Rettungsmission von Andreas Heraf beim Drittligisten Türkgücü München ist praktisch gescheitert. Der Verein stellte einen Insolvenzantrag. Fraglich, ob die Saisonüberhaupt zu Ende gespielt werden kann.

Foto: VfB Stuttgart.

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