Fußball

Erstmals ein chinesischer Tormann in Österreich

Kaum zu glauben: Die nächsten Montag zu Ende gehende Transferzeit in Österreichs Bundesliga brachte etwas, das es zuvor noch nie gab. Dafür sorgte Austria Klagenfurt mit der Verpflichtung eines chinesischen Tormanns. Der aber Bayern München gehört. Wie das funktioniert? Der deutsche Meister  verpflichtete im November den 18 jährigen Liu Shoziyang von seinem chinesischen Partnerklub aus der Stadt, in der Corona seinen Ursprung hatte, vom FC Wuhan Three Towns. Das Talent war für die zweite Mannschaft, die in der Regionalliga Bayern spielt. Als Nicht-EU-Ausländer bekam Liu Shoziyang für die vierte Leistungsstufe keine Lizenz. Daher musste Liu Shoziyang nach sechs Wochen, in denen er auch Deutsch lernte, weg  aus München. Wie Klagenfurt auf ihn kam?

Es gibt Kontakte zwischen Jochen Sauer, dem Leiter des Bayern Campus und Klagenfurts Sportchef Matthias Imhof. Denen verdankten die Kärntner bereits vor einem Jahr den Schweden Alex Timossi Andersson, der am Aufstieg und Platz vier nach 18 Runden seinen Anteil hatte. Der China-Tormann ist aber auch in Klagenfurt vorerst nicht für die Bundesliga gedacht. Wird bei den Profis trainieren, aber bei den Amateuren in der Landesliga spielen. Der Leihvertrag läuft bis Sommer 2023. Könnte sein, dass Shaoziyang bei entsprechenden Leistungen für die kommende Saison in der Hierarchie etwas aufsteigt: Denn die Verträge mit den deutschen Torhütern Philipp Menzel und Lennart Moser laufen aus. Bisher holte Austria Klagenfurt im Winter vier Neue, von denen Patrick Hasenhüttl wegen einer Fersenverletzung für einige Zeit ausfallen wird. Droht der erste Abgang? Mittelfeldspieler Turgay Gemicibasi soll ein konkretes Angebot von Besiktas Istanbul haben.

Admira fand rasch den Nachfolger für den in die zweite spanische Liga abgewanderten Innenverteidiger Marko Datkovic. Einen, der schon 81 Spiele in der Bundesliga absolviert hat: Der 25 jährige,196 Meter große Brasilianer Luan. Der 2015 zu Liefering kam, 2017/18 bei Sturm Graz unter Vertrag stand, dann drei Jahre bei St. Pölten, ehe er nach Griechenland zu Ionikos Nikea wechselte. Dort kam er nicht zum Zug, daher löste er den Vertrag und war ablösefrei zu haben. Das ist bei der Admira ein wichtiges Kriterium. Zudem kennt ihn Sportchef Marcel Ketelaer aus gemeinsamen St. Pöltener Zeiten.

Rapid vermeldete Dienstag nicht den holländischen Stürmer Ferdy Druijf als Neuzugang, sondern den dritten Abgang  nach Max Ullmann und Ercan Kara.  Österreichs U 21 Teamspieler Thierno Ballo kehrt nach einem halben Jahr oder 14 Pflichtspielen zu Chelsea zurück. Bei den „Blues“ wird er im Frühjahr in der zweiten Mannschaft spielen, nächste Saison dürfte er wieder in der Bundesliga auftauchen. Sicher nicht mehr bei Rapid. Man kann zwar sagen, dass Ballos erster Anlauf, sich im Männerfußball durchzusetzen, gescheitert ist. Aber ein ruhmreiches Kapitel für Grün-Weiß  ist es sicher auch nicht, zu glauben, dass für Heimkehrer Yusuf Demir und Ballo kein Platz sein kann. Die Behauptung von Trainer Ferdinand Feldhofer, er bilde lieber eigene Spieler aus, müsste zur Folge haben, dass Rapid keinen mehr auf Leihbasis engagiert. Gerade das soll aber bei Druijf passieren.

Foto: FC Bayern München.

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